Zeynep Sefariye Eksi
Frieden ermöglichen!
Der 1. September ist Weltfriedenstag. In vielen Ländern gehen Arbeiter mit der Forderung nach Frieden und gegen Kriege auf die Straße. In der heutigen Welt ist die Forderung nach einem Leben ohne Krieg in bestimmten Regionen so essentiell wie Brot und Wasser.
Schätzungsweise bis zu 50 Millionen Menschen haben in den 30 letzten und aktiven Kriegen weltweit das Leben verloren. Auf der anderen Seite produzieren Waffenkonzerne weiterhin Todesmaschinen mit der neuesten Technologie. „Die Kriege der Zukunft werden ohne Soldaten vor Ort geführt, zum Beispiel mit Drohnen, Kriegsrobotern und U-Booten“ sagen Generäle und Offiziere vor laufenden Kameras und machen sich zu Werbenden für Rheinmetall, Heckler und Koch und Konsorten. Das mag aus deren Perspektive stimmen, wenn die Bomben weit entfernt vom deutschen Boden explodieren und die Leichenberge nicht in unsere Augen dringen können. Aber Fakt ist: Seit 2001 verloren fast 80.000 Menschen im Afghanistan-Krieg ihre Leben, 655.000 waren es im Irak-Krieg, der im Jahr 2003 begann und 600.000 Menschen im Syrien-Krieg, der seit 7 Jahren geführt wird. 9 Millionen Menschen, fast die Hälfte der Bevölkerung Syriens, ist auf der Flucht. Das Mittelmeer ist zu einem Friedhof für Flüchtlinge geworden. Parallel zu der Anzahl der Kriegsopfer sind die Profite der Waffenmonopole in den letzten Jahren auch stetig gestiegen. Seit 2002 hat der weltweite Waffenhandel um ca. 50 Prozent zugenommen. Im Jahr 2017 betrugt das weltweite Waffenhandelsvolumen 1,4 Billionen US-Dollar. Die meisten Waffen verkaufen die USA. Das Ranking unter Waffenexporteuren ist wie folgt: USA 34%; Russland 22%, Frankreich 6,7%; Deutschland 5,8%; China 5.7%.
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Kriege Schicksal oder Zufall?
Heutzutage werden die bewaffneten Konflikte zwischen den imperialistischen Ländern und ihren Interessen noch von regionalen Stellvertretern geführt. Die imperialistischen Staaten verfolgen mittlerweile offen die aggressive Politik, ihre Macht entweder durch Konsolidierung ihrer regionalen Hegemonie zu festigen oder sogar sich in die von anderen imperialistischen Staaten abhängigen Länder gewaltsam einzumischen.
Die heutigen Konflikte und die Regionen, wo sie sich befinden, sind weder Zufälle noch Schicksal. Wenn wir uns ansehen, wo diese Konflikte geführt werden, ist es der Weg zu Energie- und Rohstoffressourcen in den Ländern wie Afghanistan und Pakistan. Syrien, der Irak, der Jemen, Libyen, sowie der östliche Teil der Ukraine sind Orte, wo reiche unterirdische und mineralische Lagerstätten zu finden sind. Die Liste kann beliebig erweitert werden. Die imperialistischen Mächte benutzen hierbei die Demagogie, dass sie sich militärischer Methoden bedienen mussten, um den „internationalen Terrorismus zu zerstören“, „Diktatoren zu stürzen“ oder „Demokratie zu bringen“. Sie sind durch Korruption und Bestechung in der Lage, Spannungen zwischen Religionen oder Ethnien zu fördern und zu schaffen und Völker gegeneinander aufzuhetzen. Heute steht der Nahe Osten im Zentrum dieser reaktionären Konflikte. Die Waffenlieferanten sind imperialistische Mächte wie die USA, Frankreich, Deutschland, England oder Russland, die Kriegsparteien finanzierte Marionetten. Aus all diesen Kriegen profitieren weder die Völker der imperialistischen Länder, die die Kriege geführt haben, noch die unter den Kriegen leidenden Völker des Nahen Osten. Ergebnis: Es ist Angst, weil die Völker der imperialistischen Länder zum Ziel von individuellen Terrorakten werden und Armut, weil notwendigen Ressourcen zum Beispiel für den sozialen Bereich, dem Militärbudget zugewiesen werden. In Ländern, in denen die Waffen eingesetzt werden, ist das Ergebnis Tod, Flucht, Schmerz und Zerstörung. Kurz gesagt, diese Kriege sind nicht unsere Kriege. Es ist das Produkt des kapitalistischen Ausbeutungssystems, welches sich in der Sackgasse befindet.
Erstveröffentlichung in „NeuesLeben/YeniHayat“ am 31. August 2018. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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