Elisabeth Monsig
Die Rote Oma stellt sich vor
Verträglicher Kapitalismus?
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Ich bin »Die Rote Oma«, Elisabeth Monsig aus Gartz in Brandenburg und wurde am 1. Januar 1924
in Köln als Tochter eines Schreiners und einer Hausfrau geboren. Ich hatte noch vier Geschwister und meine Eltern waren beide Mitglieder in der KPD. Mein Vater wurde am 2. Januar 1933 von den Faschisten ermordet.
1930 wurde ich eingeschult und beendete, als Atheistin, die
8. Klasse an der katholischen Volksschule. Danach arbeitete ich in einer Tischlerei und später auch als Haushaltshilfe in der Eifel. 1942 begann mein Lehre als Industriekauffrau im rheinischen Braunkohlen-Syndikat und ich wurde 1945 Mitglied der KPD. Ich habe zwei Kinder geboren und wurde dadurch arbeitslos, so dass ich auf Wohlfahrtshilfe angewiesen war. Durch die KPD und die Gewerkschaft hatte ich Kontakt zur DDR und verließ 1954 die BRD um mit meinen beiden Kindern in die DDR zu ziehen, die zu meiner zweiten Heimat wurde.
Ich bekam sofort Arbeit und meine Kinder einen Krippenplatz in Krumpa, Kreis Merseburg im volkseigenen Betrieb Mineralölwerk Lützkendorf. 1970 zog ich mit meinem zweiten Mann nach Schwedt an der Oder und arbeitete dort 12 Jahre im Petrolchemischenk Kombinat als Materialplanerin. Die letzten zwei Jahre vor der Rente arbeitete ich im Schulwesen in der Lehrmittelausgabe.
Seit 2011 wohne ich allein in Gartz. Ich bin Mitglied der DKP und nach wie vor politisch aktiv. 2016 nahm ich am Ostermarsch für Frieden und Abrüstung in Potsdam teil und im August 2017 werde ich Teilnehmerin des Antifaschistischen Riesengebirgstreffen in Mala Upa in Tschechien sein.
Ich habe in den letzten Jahren unendlich viel Gedichte und Texte verfasst, die zum Denken anregen sollen und den Menschen Mut machen sollen „Trotz alledem“!
Viele Menschen kämpfen für einen vernünftigen, verträglichen Kapitalismus. Aber den Kapitalismus gibt es nicht! Das wäre das gleiche wie, wenn man an das Märchen mit den herab fallenden Goldtalern glauben würde. Der Kapitalismus hat sich mehrere Standbeine geschaffen. Davon das wichtigste, die Millionen Arbeitslosen. Sie sind seine besten Helfer, mit denen er seine Arbeiter unter Druck ausbeuten kann. Dabei geht er bis an seine Grenzen. Die große Angst vor Arbeitslosigkeit, nutzt er voll aus. Die Arbeiter, die glauben ihr Arbeitsplatz sei sicher, können von heute auf morgen ihre Sicherheit verlieren. Falls die Bosse höhre Gewinne in Billiglohnländern wittern. Das Schicksal der treuen heimischen Arbeiter, geht ihnen, den Managern und Aktionären, vollkommen am Arsch vorbei. Ein wichtiger Helfer ist die Politik. Politiker die mit Hilfe finanzieller Unterstützung, der Wirtschaft, an die Macht kommen. Und dementsprechende Gesetzte beschließen, die den Wirtschaftsbossen und ihren Aktionären die höhstmöglichen Profite garantieren. Die kleinen Leute werden mit Hilfe der Medien brutal gegeneinander ausgespielt. Womit ihre Solidarität weitgehend zerstört wird. Wenn alles nicht reicht, ist ein Krieg für größere Absatzgebiete oder besondere „Schürfrechte“ immer noch willkommen. Und genügend. Söldner sind bei einem Millionenherr von Arbeitslosen gewiss kein Problem.
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Der Markt Ja es gibt einen Viehmarkt und einen Arbeitsmarkt. . Ich möchte nicht mehr zwanzig sein Ich möchte nicht mehr zwanzig sein, . Schlachthof Also der Unterschied zwischen Schlachthof und Schlachtfeld. . Karl Marx |
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Vorankündigung der Redaktion: Die CD »Gereimtes und Ungereimtes von der Roten Oma« erscheint am 16. September 2017 anlässlich des Dean-Reed-Festivals 2017 im Kino BABYLON in Berlin. Mit etwas Glück und Gesundheit wird Elisabeth Monsig (93) dabei sein. Jetzt Festival-Tickes sichern!
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