Rui Filipe Gutschmidt
Spanien beschließt Mindesteinkommen, zwar nicht bedingungslos, aber immerhin
Spanien wurde von der Sars-2-CoV Pandemie schlimmer heimgesucht als die meisten anderen Länder. Aber nicht nur der Coronavirus selbst sorgte für große Schäden, sondern auch die Auswirkungen der Quarantäne haben der Wirtschaft und damit auch den Menschen geschadet. Spaniens Mittelinks-Regierung beschloss jetzt die stark gewachsene Armut mit einem Mindesteinkommen zu kontern. Doch ist das genug?
Spanien wurde von der Pandemie schlimmer getroffen als die meisten anderen Länder. Dabei hat die Wirtschaft des Landes ebenfalls stärker gelitten, da das Land ohne Tourismus und ohne billige Arbeitskräfte aus Asien und Osteuropa für die Landwirtschaft, extreme Einnahmeverluste hinnehmen musste. Gegenmaßnahmen wie Lay-Off (Arbeiter wird mit einem Teil des Lohns nach Hause geschickt) oder Heimarbeit, haben nicht verhindern können, dass Millionen ihre Jobs verloren, nicht zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren konnten und vor allem, dass diese Menschen ihr Einkommen teilweise oder sogar ganz verloren.
Um die daraus entstehende Armut zu verhindern, hat die spanische Regierung ein Mindesteinkommen zwischen 462 € für Einzelpersonen und 1.015 € für größere Haushalte pro Monat genehmigt, das voraussichtlich 850.000 Haushalten zugute kommen wird, insgesamt etwa 2,3 Millionen Menschen, die unter extremer Armut leiden.
Dieses Mindesteinkommen wird bereits ab Juni von der spanischen Sozialversicherung an die ersten 100.000 Haushalte gezahlt und wird zukünftig weiter 750.000 Haushalten ein Minimum an Sicherheit garantieren. Die jährlichen Kosten von rund drei Milliarden Euro werden von der rechten Opposition zu unrecht kritisiert, da mit Sicherheit über 95 Prozent dieses Geldes direkt in die spanische Binnenwirtschaft zurückfließt. Wer arm ist, der gibt sein Geld im Supermarkt aus, zahlt damit Strom, Wasser, Gas und Miete. Kaum ein Euro wird – zumindest auf direktem Weg – ins Ausland gebracht. Somit helfen diese Milliarden nicht nur den 2,3 Millionen Menschen in Spanien, die unterhalb der Armutsgrenze existieren (leben kann man das nicht nennen), sondern auch der lokalen Wirtschaft. . Wer hat Anrecht auf das Mindesteinkommen?
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