Diethard Möller
Türkei – EU: Poker mit Menschenleben
Gerade wird an Grenze der Türkei zur EU mit Menschenleben gepokert!
Erdogan, der im Syrienkrieg zu Scheitern droht, setzt die Flüchtlinge als Faustpfand ein. Die EU, die allzu gerne ein Abkommen mit dem Diktator Erdogan gegen die Flüchtlinge geschlossen hat, antwortet darauf mit brutalem Vorgehen – gegen die Flüchtlinge. Unmenschliche Szenen spielen sich ab. Kinder, Familien, Alte und Kranke werden mit Tränengas und Knüppeln traktiert. So sehen „europäische Werte“ aus.
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Riskante Geschäfte mit Erdogan
Immer wieder lässt sich die EU auf hochriskante Deals mit Erdogan ein. Sie wissen, dass er ein Diktator und hoch aggressiv ist. Doch er ist in mehrfacher Hinsicht ein willkommener „Partner“.
Er soll mithelfen Syrien zu zerstören und dem Einfluss Russlands zu entreißen. Dabei stört es auch nicht, dass er mit den reaktionärsten islamistischen Banden in Syrien kooperiert. Er ist praktisch der Pate der Terroristen. Im Einflussbereich der türkischen Armee wird der IS unter anderem Namen reaktiviert. Das sind die viel gelobten „Freiheitskämpfer“. Diese nehmen die Bevölkerung als Geisel. Hunderttausende sind auf der Flucht.
Doch Erdogans Kriegspolitik droht zu scheitern. Er steuert auf eine direkte Konfrontation mit Russland zu. Die USA, deren Beziehung zu Erdogan für einige Zeit erkaltet war, schöpfen Hoffnung und ermutigen Erdogan. Für die EU ist das explosiv. Sie ist in unmittelbarer Nähe. Und trotz Ermutigung durch die USA droht Erdogan eine Niederlage. Russland und Syrien haben schon Teile der Provinz Idlib erobert. An einigen Stellen sind die Stellungen des türkischen Militärs bereits umzingelt.
In der Türkei ist dieser Angriffskrieg ausgesprochen unbeliebt. Erdogan wollte die Menschen nationalistisch vernebeln. Doch die vielen toten türkischen Soldaten und die zunehmend schlechte wirtschaftliche Lage in der Türkei führen dazu, dass die Zustimmung zu seiner Politik sinkt.
Wie immer, wenn seine Macht in Gefahr ist, reagiert der Diktator aggressiv, unberechenbar und mit roher Gewalt.
Trotz Milliardenzahlungen durch die EU, damit Erdogan die Flüchtlinge in der Türkei gefangen hält, lässt dieser nun zehntausende an die Grenze. Er will mehr Geld und vor allem Unterstützung für sein militärisches Abenteuer. Für ihn sind Menschenleben nur ein Pokereinsatz für seinen Machterhalt.
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Erdogan hilft den Faschisten
Nach dem Skandal in Thüringen und den Terroranschlägen in Halle und Hanau waren die Rassisten und Faschisten in der Defensive. Ihre hässliche Fratze wurde für alle sichtbar. Sie waren in der Defensive. Nun hilft ihnen Erdogan, indem er wieder ihr liebstes Thema auf die Tagesordnung setzt. Und die nutzen das weidlich. Im Internet rollt eine Hetz- und Hasswelle gegen die Flüchtlinge. Ekelhaft! Sie reden wieder ungeniert von „Umvolkung“, „Bevölkerungsaustausch“, „Asylantenschwemme“ usw. Auch hier zeigt sich ihre hässliche Fratze. Aber zugleich können sie damit von den Attentaten ablenken. Medien und Regierung helfen ihnen dabei. Topthema ist nicht mehr der leidige Rechtsterrorismus, sondern die „Sicherung der Grenzen“ – gegen verzweifelte Menschen.
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