Volkskorrespondentin
Nicola Hofediener, Hamburg
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Ein Bürgermeister aus der Türkei zu Besuch in Hamburg? Na und – was ist schon dabei, mag sich der Eine oder Andere fragen? Zur Diskussionsveranstaltung mit Dolmetscher lud heute Mehmet Yildiz (MdHB Linksfraktion Hamburg) in den Saal der Alevitischen Gemeinde, am Nobistor in Hamburg, ein. Der war rammelvoll, 700 Hamburher kamen und jede/r spürte den Geist des Internatialismus.
In der Türkei eilt dem Genossen Fatih Mehmet Maçoğlu, dem ersten kommunistischen Bürgermeister in der Türkei, der Ruf eines progressiven Politikers voraus. Als Bürgermeister der Kreisstadt Ovacik erlangte er durch Veränderungen der Produktionsweise und Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie durch die Einführung eines kostenlosen ÖPNV weitreichende Bekanntheit. Bei den letzten Kommunalwahlen in der Türkei kandidierte er für Dersim und gewann diese Wahl durch den Rückhalt in der Bevölkerung und die Unterstützung für seine Politik.
Wie kann es sein das es in der faschistischen Türkei einen kommunistischen Bürgermeister gibt fragten sich viele der Besucher. „Meine politische Arbeit muss vor dem Hintergrund der Entwicklungen in Mardin, Diyarbakir und Van betrachtet werden“ erzählte Genosse Fatih Mehmet den Anwesenden. Die Bürgermeister dieser Städte wurden (unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung) entmachtet. Durch diese repressive Politik stehen jetzt viele fortschrittliche Bürgermeister in der Türkei unter Druck: Als demokratisch gewählte Bürgermeister laufen sie Gefahr, selbst entmachtet und in Schauprozessen angeklagt zu werden. Jetzt gilt es mehr denn je, sich mit den demokratischen Kräften in der Türkei zu solidarisieren und die Demokratiebewegung zu unterstützen.
Video von Mehmet Yildiz vom 16. Oktober 2019
Gepostet von Mehmet Yildiz am Mittwoch, 16. Oktober 2019
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Türkei: Ein kommunistischer Bürgermeister
ARTE-Dokumentation vom 21. Juni 2019
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