Rui Filipe Gutschmidt
Portugal – Über 300.000 Gläubige pilgerten
unter hohen Sicherheitsmaßnahmen nach Fatima
Der 13. Mai ist zwar kein Feiertag in Portugal, aber gläubige Katholiken feiern an diesem Tag die Marienerscheinung in der Nähe des kleinen Städtchens Fatima. Drei Hirtenkindern erschien am 13. Mai 1917 die Jungfrau Maria und in der Folge bezeugten Tausende „Erscheinungen und Wunder“. Der Glaube ist frei, egal was man davon hält, doch niemand darf anderen seinen Glauben und seine Überzeugungen aufzwingen. Die Anschläge auf Christen, Juden oder Muslime verbreiten Furcht. Doch der Terror hält die Pilger nicht von ihren Traditionen ab.
Jedes Jahr pilgern Hunderttausende am 13. Mai (und auch vier weiteren Tagen) ins zentral-portugiesische Fatima. Auch gestern kamen über 300.000 Gläubige in den Ort, an dem drei Hirtenkinder 1917 von ihrer Begegnung mit der Jungfrau Maria berichtet haben. Es ist ein tief verwurzelter Glaube, der die Menschen auch in Zeiten von Terrorismus und Intoleranz nicht davon abhält, ihre Gelübde zu erfüllen.
In den letzten 100 Jahren wurde der Ort der Marienerscheinung zu einem Heiligtum ausgebaut. Der Wallfahrtsort wurde vom Vatikan anerkannt und die Kinder selig gesprochen. 1981 kam Papst Johannes Paul II nach Fatima und wurde bei einem Attentat verletzt. Schon damals verstärkten die Portugiesen ihre Sicherheitsmaßnahmen um den Schutz von Pilgern und Touristen zu gewährleisten.
Die Christen, die immer wieder mal nach Fatima pilgern, haben keine Angst vor Terroristen. „Portugal ist sicher“, so nicht nur die Aussage der zuständigen Behörden, sondern auch die allgemeine Auffassung der Bevölkerung. Die Sicherheitsmaßnahmen waren dieses mal auch wegen der Anschläge von Sri Lanka auf einem besonders hohem Niveau. Betonsperren, Videoüberwachung, Polizeibeamte in Zivilkleidung und Antiterroreinheiten sorgten für eine relative Sicherheit, während die Anwesenheit von Uniformierten das Sicherheitsgefühl der Pilger stärkte. Unterstützung bekam die GNR (Guarda Nacional Republicana) von ihren spanischen (Guardia Civil) und italienischen (Carabinieri) Amtskollegen.
Dabei ist es mir schleierhaft, wie die katholische Kirche all ihre Widersprüche und Gegensätze einfach unter den Teppich kehrt. Unter dem Vorsitz des Philippinischen Erzbischof D. Luis Antonio Tagle von Manila sind dieses Jahr viele Asiaten nach Fatima gekommen. Aber die asiatische Präsenz ist schon vor Ort: „Made in China“ ist in den Andenkenläden rund um das Heiligtum allgegenwärtig und der Kommerz nimmt unerträgliche Ausmaße an. Die Händler haben auch keine Angst vor Terroristen. Sie verdienen an einem Tag mehr, wie ein normaler Arbeiter in einem Jahr. Was würde Jesus dazu sagen? Oder Maria?
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Erstveröffentlichung am 13. Mai in unserer Partnerzeitung INFO-WELT. Bild und Bildunterschrift teilweise oder ganz hinzugefügt von der Redaktion AmericanRebel
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