Edgar Schülter
Der neue Trend in Deutschland Arm werden und bleiben
Wie ein Gift das unsere Gesellschaft zerstört, schleicht sich der Trend der Armut in Deutschland ein. Wer dann erst mal arm ist, wird von der Gesellschaft abgekoppelt. Eine Studie belegt, dass die die Anzahl der Armen steigt, aber auch die der Mega-Reichen.
Rund 217.000 Bürger zeichneten eine Onlinepetition, die unter dem Motto „Herr Spahn leben Sie einen Monat von Hartz IV.“lief. Darauf hin traf sich Spahn mit einer Arbeitslosen die den Anstoß der Onlinepetition gegeben hatte. Auf den „Hartz IV-Monat“ jedoch, verzichtete er lieber.
Ein Dauerleben von Hartz IV zermürbt den Geist, es entsteht eine große Hilfslosigkeit wenn mit den Jahren Möbel und Haushaltsgeräte verschleißen, oder das eigene Kind nie ein größeres Weihnachtsgeschenk bekommen konnte. Dem entgegen leben in Deutschland immer mehr Reiche die sich mit einem leistungslosen Einkommen mehr Lebensqualität gönnen können, als überhaupt notwendig ist.
Wer dauerhaft zur wirtschaftlichen Elite gehört, koppelt sich ebenfalls oft von der Mittelschicht ab. Wohnungsnot? Was ist das – wenn man sich jede Miete oder Kauf leisten kann?
„Kann so eine Gesellschaft noch zusammenhalten? Das Problem ist nicht, dass es ein paar Arme oder Reiche gibt, nein es ist ein Problem wenn es zum Dauerzustand wird.“ So die Meinung des Soziologen Michael Hartmann.
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Ab den 90er Jahren beschleunigte sich in Deutschland das Arm-/Reich-Gefälle
In Deutschland hat sich Reichtum und Armut seit der Wiedervereinigung deutlich verfestigt. So das Ergebnis einer Untersuchung der Verteilungsexpertin Dorothee Spannnagel. Vor allem im Osten stehen leider die Chancen sehr gut dauerhaft Arm zu bleiben. Auffallend, dass in den 90er Jahren die Dynamisierung dieses Trends enorm zugelegt hat.
Wenn die Gesellschaft in Deutschland nicht endgültig zersplittert werden soll gilt es diese Kluft effektiv zu bekämpfen. Hier sollte man die Bildungschancen gerade für Kinder aus benachteiligten Familien verbessern. Die Langzeitarbeitslosigkeit soll durch verbesserte individuelle Förderung reduziert werden. Zudem muss die Kinderbetreuung verbessert und flexible Arbeitsmodelle für Eltern ausgeweitet werden.
Auch muss das Lohngefälle zwischen Ost und West endgültig beseitigt werden. Nur das kann den Anstieg der Dauerarmut im Osten stoppen.
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Dieser Artikel erschien auch auf unserer Partnerseite INFO-WELT
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