Rui Filipe Gutschmidt

Portugals Kriminalpolizei gelingt Schlag gegen Hells Angels

Rui Filipe Gutschmidt

Am 11. Junli gelang der portugiesischen Kriminalpolizei ein schwerer Schlag gegen die Bikergang Hells Angels. Unter den 59 festgenommen Mitgliedern befinden sich auch vier Deutsche und ein Finne. Viele Mitglieder waren zuvor bei den rechtsextremen „Hammerskins“ und in der neofaschistischen Partei PNR. Von Waffen- und Drogenhandel bis Mord reichen die Vorwürfe gegen die Bandenmitglieder.

Im März waren die Hells Angels in den Schlagzeilen, als die revalierende Gang „Bandidos“ ein Treffen der Bikergang überfielen und das Restaurant des Bruders des Hammerskingründers, Mario Machado, zertrümmerten. Nach dieser Szene der entfesselten Gewalt war klar, dass die Behörden früher oder später dem Treiben der Verbrecherorganisationen ein Ende setzen würden.

Bei den Razzien waren 400 Polizeibeamte beteiligt, um die kriminellen Aktiväten der Rockerbande zu unterbinden. Die 59 Mitglieder der Rockerbande werden beschuldigt, Delikte von versuchtem Mord bis Zuhälterei, Erpressung sowie Drogen- und Waffenhandel begangen zu haben. Hinzu kommt noch die extreme Gewalt der Straftaten und der Strafbestand des organisierten Verbrechens.

Hells Angels Symbol – Screenshot YouTube

Die Polizei erklärte, dass diese Aktion nicht zufällig gerade jetzt durchgeführt wurde. Denn vom 19. bis 22. Juli findet in Faro, an der Algarve, das alljährliche Bikertreffen statt. Damit die verfeindeten Gangs „Bandidos“ und „Hells Angels“ nicht ihre Fede bei dem friedlichen Bikerfest austragen, wurden die Verhaftungen vorgenommen. Denn es sei nochmals ausdrücklich erwähnt, dass die große Mehrheit der Biker, Harley-Fans und Motorradfahrer allgemein, ein friedliches Partyvolk ist, die eine große freundschaftliche Community bilden.

Was die Hells Angels in Portugal mit Rechtsextremen zu tun haben, ist eine Frage, die sich manch ein Leser beim letzten Beitrag, im März gestellt hat. Die Antwort ist einfach. Besonders gewalttätige rechtsextreme Gruppierungen, deren Mitglieder Sadisten sind und den Rassismus und den totalitären Nationalismus zur Ideologie haben, fanden wohl über den illegalen Waffenhandel zu den kriminellen Rockerbanden. Ähnlich wie beim Fußball, bei dem sich Neonazis den Fanatismus der Anhänger zu Nutzen machen. Daraus entstanden die Hooligans, die überall Angst und Schrecken verbreiten und deren rechtsextreme Gesinnung gut an den Symbolen zu erkennen sind.

So ist es auch bei den „Höllenengeln“, wo die Ideologie nur Mittel um Zweck ist. Die kriminellen Aktionen sind leichter durchzuführen, wenn die Täter hasserfüllte Psychopayhen sind. Also fanden die Neonazis, allen voran Mario Machado, zu der Bikergang und nicht umgekehrt. Ich vermute, dass die ersten Kontakte über den illegalen Waffenhandel zustande kamen.

Inzwischen wurden drei weitere Bandenmitglieder verhaftet. 58 von ihnen wurden in der Nacht vom 12. auf den 13. dem Haftrichter vorgeführt. Der 59. ist ein Portugiese, der in Deutschland in Haft genommen wurde und für den ein Auslieferungsverfahren läuft. Nun fehlen aber noch die „Bandidos“, damit es wirklich Ruhe gibt. So kann an der Algarve die Post abgehen, ohne Höllenengeln, Basebalschläger und Messerstecherei, dafür mit viel Bier und geiler Mucke.

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Dieser Artikel erschien auch auf unserer Partnerseite INFO-WELT

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