Volkskorrespondent
Steffen Weise
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Über den eigenen Tellerrand hinaus schauen …
Liebe Freunde und Freundinnen, Genossinnen und Genossen,
folgende Geschichte möchte ich Euch erzählen:
Wenige Tage nach den diesjährigen Protesten gegen die Bayer-Hauptversammlung habe ich von einer Freundin eine Mail weitergeleitet bekommen. Sie stammte von irgendeinem, mir nicht näher bekannten, Naturschutzverein dessen Name ich auch inzwischen wieder vergessen habe. In der Mail wurde eingehend behandelt, wie toll doch der Verein gegen Bayer protestiert habe, wie viele Menschen da waren und wie sehr die Proteste auch in der Hauptversammlung den ganzen Laden aufgemischt hätten und, und, und …
Dies ist ein lebendiges Beispiel für die Zersplitterung der antikapitalistischen Bewegung und der Beweis dafür, dass es immer noch Vereine gibt, die wirklich nur in ihrem eigenen Saft schmoren und nicht zur Kenntnis nehmen, dass es auch viele andere Menschen, Vereine, Parteien und andere Zusammenschlüsse gibt, die richtig gute Ideen und Erfolfge haben.
Zu Bayer muss man ja ehrlich zugeben, dass es seit 35 Jahren die Coordination gegen Bayer-Gefahren gibt, eine klassische Bürgerbewegung, die international organisiert ist und richtig viel Betrieb macht; man kann sie mögen oder auch nicht, aber diese Tatsachen muss man einfach anerkennen. Seit Jahrzehnten verfolgen sie den Konzern auf Schritt und Tritt und erreichen mit vergleichsweise sehr wenig Geld richtig viel. Da kann nach der Hauptversammlung nicht irgendein Verein die Proteste komplett für sich vereinnahmen, um bei seinen Spendern und Sympathisanten gut dazustehen. Das ist, meiner Meinung nach, absolut unsolidarisch.
Leider gibt es nicht wenige Menschen, die sich als links sehen, aber nicht danach schauen, wie es dem Nebenmann geht.
In AmericanRebel lese ich tagsüber gerne mal etwas auch, wenn ich nur sehr selten einen Kommentar dazu abgebe. Oft muss ich auch erst darüber nachdenken, was ich gelesen habe … Ich habe leider niemand, mit dem ich darüber diskutieren könnte; ich bin schwerbehindert und dadurch extrem stark isoliert. Mir ist aber eben aufgefallen nach der bisher vielleicht auch nur kurzen Zeit in der ich AmericanRebel lese, dass Ihr richtig gute Beiträge habt … Euerer Zeitung fehlt aber nach meiner Meinung der Anstoß zur Venetzung. Der könnte gegeben werden durch Veranstaltungshinweise (Verlinkungen mit Verbündeten), durch Beiträge zu konkreten Aktionen vor- oder nachher mit entsprechenden Kontakthinweisen und nicht zuletzt durch solidarische Veröffentlichungen von „Werbung“, also z.B. Selbstvorstellungen z.B. der Aktion gegen Arbeitsunrecht e.V. (Die übrigens stark solidarisch orientiert sind.) oder der Freundschaftsgesellschaft BRD-Cuba e.V. oder von Antifa-Gruppen oder für die Rote Hilfe e.V. oder …
Die sind alle auf Solidarität angewiesen, wie Ihr auch. Einzig die Solidarität macht uns stark!
Indem die jeweiligen Gruppen ihre Inserate einreichen, ist damit auch nicht so sehr viel Arbeit verbunden, aber es wird ein kleines Stück weiter der organisationsübergreifende Solidaritätsgedanke verbreitet und die Vernetzung gefördert werden. Mit vertretbarem Aufwand könnte ein großes Ergebnis erzielt werden.
Es muss endlich Schluß damit sein, dass jeder sein eigenes Süppchen braut und sich nicht für den Nebenmann interessiert!
Das musste ich jetzt dringend mal loswerden.
Solidarische Grüße Steffen
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