Volkskorrespondenz

Diethard Möller

Gericht befragt 2-jähriges Kind zu Abschiebung – Antwort: „Mama“!
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Diethard Möller

Man kann es kaum glauben, zu welchen Perversionen das aktuelle Asylrecht geführt hat. Am Freitag, dem 11.5.18 wurde in Frankfurt-Flughafen im Abschiebebereich der Transitzone eine Verhandlung zu einer „Freiheitsentziehungssache“ gegen eine Mutter aus Angola und ihre vier Kinder durchgeführt. Im Rahmen dieser Anhörung berichtet das Protokoll: „Der Bevollmächtigte befragt das 2-jährige Kind ob es verstehen würde, worum es bei der Anhörung hier geht. Das Kind antwortet lediglich mit ‚Mama‘.“

Der Rechtsanwalt der Angolanerin meinte dazu, dass er so etwas noch nie erlebt habe. Der Anwalt weiter: „Niemand würde im Inland eine Frau mit vier kleinen Kindern in Abschiebehaft nehmen.“ Am Frankfurter Flughafen jedoch würden Familien wie im Gefängnis gehalten. Kinder würden dort in Gemeinschaftsunterkünften mit schwer Traumatisierten leben oder Suizide miterleben. 2017 gab es 18 Selbstverletzungen und Suizidversuche in diesem Abschiebebereich des Frankfurter Flughafen.

Das Gericht reagierte kalt: „Das ist ein selbstgewähltes Schicksal“.

Diese menschenunwürdige Konstruktion am Frankfurter Flughafen macht deutlich, was in den von Innenminister Seehofer, CSU, angestrebten „Ankerzentren“ vor sich gehen wird. Dort werden die Menschen wie am Frankfurter Flughafen isoliert und weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgefertigt. Ein perverses System!

Abschiebung ins Ungewisse – Der Flughafen in Frankfurt ist einer der zentralen Punkte der deutschen Abschiebepolitik – rund 3500 Menschen werden von hier aus jährlich ausgeflogen.

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