Fiete Jensen

Rojava Solidarität

Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Die in Rojava (Westkurdistan) kämpfenden kurdischen Selbstverteidigungseinheiten haben weltweit große Aufmerksamkeit und Achtung erlangt. Gemeint sind die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ, in denen längst nicht mehr nur Kurdinnen und Kurden kämpfen, sondern auch Araber, Turkmeninnen, Christen und andere Minderheiten.

Im Februar 2018 schickte der faschistische türkische Staat, in seiner Gier nach neuen Terretorium und Einflussgebiete und in seinem nationalen Hass auf die Kurdische Nation, seine Armee in Richtung der westkurdischen Region Efrîn (Afrin), die sich in Nordsyrien befindet. Mit ihr marschieren Verbündeten Dschihadisten-Verbände, Überbleibsel aus zersplitterten Al-Quaida-Ablegern und der sog. Freien Syrischen Armee. In Afrin trafen sie unerwartet auf heftigen Widerstand und so konnten die Söldner und die türkischen Soldaten zuerst nur einige Dörfer nahe der türkischen Grenze einnehmen. Am 15. März 2018 eroberten und besetzten die Türkische Armee und ihre verbündeten Dschihadisten Afrin und stürzten die Räteregierung. Sie wollen nun in dieser Gegend eine islamistische Diktatur aufbauen. Nach der Militäroffensive in Afrin hat der türkische Diktator Erdogan eine weitere Militäraktion im Nordirak angekündigt.

An dieser Stelle möchte ich in kurzen unregelmäßigen Abständen über den Verlauf des kurdischen Verteidigungs- und Befreiungskrieges berichten und bitte um stetige Aufmerksamkeit. Nicht nur weil es für linke und fortschrittlich denken Menschen eine selbstverständliche Klassensolidarität ist, alle sich im Befreiungskampf befindlichen Menschen zu unterstützen, sondern auch weil der deutsche Staat in widerwärtigster Form in Kurdistan mitkämpft. Weil die Werktätigen in Deutschland, Du, ich und unsere Nachbarn gezwungen werden mit ihren Steuergeldern solche Verbrecher wie Erdogan und sein faschistischen Staat zu unterstützen. Das deutsche Rüstungskapital verdient kräftig mit und liefert Panzer und Ersatzteile an die faschistische türkische Armee.

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Alle hier angebotenen news sind sorgfältig recherchiert und kommen aus, meines Erachtens, seriösen, verlässlichen Quellen. Dennoch kann ich als Journalist der nicht vor Ort recherchieren kann, keine Gewähr für die Richtigkeit aller gemachten Angaben geben.
Die aufgelisteten news erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Fiete
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Zum Verständnis
Die autonome Demokratische Föderation Nordsyrien – auch bekannt unter dem kurdischen Na-
men Rojava (Westkurdistan) liegt auf dem Staatsgebiet von Syrien, unmittelbar unter der Türkei.
Die Hauptstadt ist Qamischli. Während Rojava 2014 mehr oder minder nur aus den drei Gründungs-
kantonen Efrîn, Kobanê und Cizîrê bestand, wuchs es bis 2018 beträchtlich und nimmt nun den grös-
sten Teil Nordsyriens ein.

Rojava als „Westkurdistan“, wie es auf einer Website der PYD im Oktober 2013 umrissen wurde. Karte: Creative Commons/Panonian

Gängige Abkürzungen und Begriffe
Federasyona Bakurê Sûriyê – Rojava (Demokratische Föderation Nordsyrien – Rojava)
PYD: Partiya Yekitîya Demokrat (Partei der Demokratischen Union)
YPG/J: Yekîneyên Parastina Gel (Volksbefreiungseinheiten) bestehend aus YPG und YPJ
(ekîneyên Parastina Jin) der Frauenverteidigungseinheit.

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Meldungen:
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>>> Sonnabend, 18. August 2018

Şengal-Proteste: „Erdoğan ist ein Mörder und Faschist“

Weltweit wurde gestern gegen die Ermordung des ezidischen Politikers Zekî Şengalî protestiert. In Berlin kam es zu Festnahmen wegen der Parolen „Bijî Serok Apo“ und „Erdoğan ist ein Mörder und Faschist“.
An vielen Orten weltweit fanden gestern Demonstrationen zur Verurteilung des Angriffs des türkischen Militärs auf die Şengal-Region und die Ermordung des ezidischen Politikers Zekî Şengalî am vergangenen Mittwoch statt.
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Berlin

In Berlin hatten der kurdische Frauenrat Dest-Dan, NAV-YEK, SEJÊ, HCÊ, NAV-DEM, CIK und das Rojava-Komitee zu einer Demonstration aufgerufen. Es kamen mehrere hundert Menschen gegen 14.00 Uhr auf dem Alexanderplatz zusammen.

Die Berliner Polizei provozierte mit willkürlichen Festnahmen. Zwei Teilnehmer*innen, unter ihnen der Redner Arif Dersimi, wurden wegen der Parole „Bijî Serok Apo“ festgenommen, zwei weitere wegen der Parole „Erdoğan ist ein Mörder und Faschist“.

Eine Teilnehmerin der Demonstration erklärte hierzu gegenüber ANF „Offensichtlich hat die Bundesregierung nichts aus dem Böhmermann-Skandal gelernt und lässt Menschen im vorauseilenden Gehorsam für das Erdoğan-Regime kriminalisieren. Wir werden uns aber nicht davon abbringen lassen, den türkischen Diktator als das zu bezeichnen, was er ist – ein Mörder und Faschist. Dieser Angriff auf die Meinungsfreiheit ist einfach nur beschämend.“
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Andere Teilnehmer*innen sprachen davon wie bezeichnend das Verhalten der Berliner Polizei ist: „Zwei Personen werden festgenommen, weil sie den Repräsentanten von Millionen Kurdinnen und Kurden, Herrn Abdullah Öcalan, hochleben ließen, zwei weitere weil sie den Charakter des türkischen Regimechefs beim Namen genannt haben. Hier zeigt sich, wie einseitig und profaschistisch die deutsche Politik ist, wenn es um ihre Profitinteressen geht. Wir werden nicht schweigen und, wenn Erdoğan nach Deutschland kommt, ihn gebührend empfangen.“

Auch der Frauenrat Dest-Dan fand klare Worte für die Haltung Erdoğans: „Wir wissen, dass die Mentalität der Erdoğan-Partei und die der türkischen Faschisten sich nicht von der des IS unterscheidet. Denn sie alle wollen Frauen vernichten, die Natur zerstören und den Genozid und Feminizid an den Ezid*innen und Kurd*innen, den der Islamische Staat am 3. August 2014 begonnen hat, zu Ende bringen.“ Der Frauenrat betonte, dass es nun mehr denn je notwendig sei, den kurdischen Freiheitskampf zu unterstützen.

Viele Teilnehmer*innen trugen Bilder von Zekî Şengalî und riefen Parolen gegen das Erdoğan-Regime und die Angriffe auf Şengal. Die Demonstration endete nach zwei Stunden am Brandenburger Tor.
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Berichte aus weiteren Städten >>>

Quelle: AFN News

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>>> Sonntag, 1. Mai 2018

QSD nehmen Kampf gegen IS in Dêra Zor wieder auf

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben angekündigt, die aufgrund der türkischen Militärinvasion in Efrîn unterbrochene Offensive „Gewittersturm Cizîrê“ in Dêra Zor weiterzuführen.

Die QSD-Offensive gegen den Islamischen Staat (IS) in Dêra Zor begann am 9. September 2017. Nach Beginn der türkischen Militärinvasion in Efrîn am 20. Januar entschieden die QSD, die Offensive vorläufig einzustellen.

Heute kündigten die QSD auf einer Pressekonferenz an, den Kampf wieder aufzunehmen. Eine entsprechende Erklärung wurde von Lilwa Ebdullah als Sprecherin der Offensive und von Ehmed Ebu Xewla, eines Kommandanten des Militärrats von Dêra Zor, abgegeben.
In der Erklärung hieß es:
„Als Militärrat von Dêra Zor, der Teil der Demokratischen Kräfte Syriens ist, teilen wir unseren Beschluss mit, die Offensive ‚Gewittersturm Cizîrê‘ zu vollenden. Für die Bevölkerung Syriens und die gesamte Menschheit werden wir den IS-Terror bekämpfen.“

Der IS bedrohe weiterhin die Stabilität der Region und sei nach wie vor in bestimmten Gebieten an der irakischen Grenze präsent, so die QSD. Auf diese Weise versuche die Terrormiliz, ihr Einflussgebiet in der Region auszuweiten. Seit einiger Zeit seien wieder vermehrt Angriffe zu verzeichnen. Jetzt gehe es darum, den gesamten Osten Dêra Zors zu befreien.

„Als Militärrat von Dêra Zor teilen wir angesichts der fortgesetzten Besatzungsversuche mit, dass wir auch die übrigen Orte vom IS befreien werden“, so die Erklärung. An der wieder aufgenommenen Offensive nehmen auch die Kräfte der internationalen Koalition gegen den IS teil. „Unsere Kämpferinnen und Kämpfer werden in der jetzigen Etappe alle Gebiete im Osten Dêra Zors und entlang der irakisch-syrischen Grenze vom IS-Terror befreien. In der letzten Phase der Offensive wird auch die irakische Armee unseren Kräften Unterstützung leisten. Unser Ziel ist die Beseitigung des IS aus der Region und der Aufbau eines demokratischen Syrien.“

Quelle: AFN News


 

>>> Freitag, 13. April 2018

HPG veröffentlichen Bilanz zu Militäroperation am Cûdî

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte HPG hat eine Bilanz zu den Geschehnissen im Zuge der von der türkischen Armee in der nordkurdischen Provinz Şirnex angelegten Militäroperation veröffentlicht.

Die Volksverteidigungskräfte der HPG (Hêzên Parastina Gel) haben eine Bilanz zu den Auseinandersetzungen zwischen der Guerilla und der türkischen Armee im Rahmen der großangelegten Militäroffensive in der Region Şirnex (Şırnak) veröffentlicht.
Die türkische Armee hatte die Operation, an der sich neben Tausenden Soldaten und Spezialeinheiten der türkischen Jandarma (JÖH) auch die berüchtigten Paramilitärs der „Dolch“ (Hançer Timi)- und „Flaggen-Einheit“ (Bayrak Timi) beteiligten, am 4. April gestartet. Im Zuge dessen seien nach Angaben der HPG zwischen dem 4. April und dem 10. April zehn Armeeangehörige getötet worden. Vier Guerillakämpfer*innen sind während den Gefechten ums Leben gekommen. Ein weiterer Kämpfer ist verletzt in Gefangenschaft geraten.

Die Bilanz der HPG lautet wie folgt:

4. bis 5. April:
Am 4. April startete die türkische Besatzerarmee in Şirnex eine großangelegte Operation, an der sich die Luftwaffe ebenfalls beteiligte. In den Abendstunden bombardierten die Besatzer den Berg Cûdî sowohl aus Cobra-Kampfhubschraubern als auch vom Boden mit schwerer Artillerie. Bis zum folgenden Morgen wurden etliche Militäreinheiten aus Sikorsky-Hubschraubern in das Operationsgebiet abgeseilt. Die Bombardierung des Gebietes hielt über den gesamten Tag an.

6. April: Vier Soldaten getötet
Am 6. April gegen 12.00 Uhr Ortszeit führten unsere Kräfte eine Sabotage-Aktion gegen einen Truppenteil durch, der sich im Bereich des Teyrê Baz positioniert hatte. Dabei wurde ein Soldat getötet. Gegen 18.00 Uhr wurden in dem Gebiet erneut feindliche Einheiten anvisiert und unter Beschuss gesetzt. Dabei sind zwei Soldaten getötet und ein weiterer verletzt worden. Daraufhin hat sich die Operationseinheit aus dieser Gegend zurückgezogen.
Im Gebiet Girê Çolya sind ebenfalls feindliche Truppen ins Visier unserer Kräfte geraten. Druch gezielten Beschuss ist ein Soldat getötet worden.

7. bis 9. April: Sechs Soldaten getötet, vier Kämpfer*innen gefallen
Am 7. April kam es um etwa 14.00 Uhr am Cûdî zu Gefechten zwischen unseren Kräften und feindlichen Einheiten. Drei unserer Kämpfer*innen haben dabei ihr Leben verloren. Am Abend führten unsere Kräfte Sabotage-Aktionen gegen feindliche Stellungen am Tepê Pinor und Tepê Şehîd Şêxmus durch. Mindestens fünf feindliche Soldaten, die aus nächster Nähe unter Beschuss gesetzt wurden, sind getötet worden. Bei den daraufhin ausgebrochenen Gefechten hat sich unser Genosse Andok Amed geopfert, um nicht in feindliche Gefangenschaft zu geraten. Ein weiterer Kämpfer ist verletzt in Gefangenschaft geraten.
Ebenfalls am 7. April wurde das Gebiet Gundikremo von Kampfhubschraubern der türkischen Besatzerarmee bombardiert.
Am 9. April haben unsere Einheiten in der ländlichen Gegend des Dorfes Hesena eine Aktion gegen eine Operationseinheit durchgeführt. Mindestens ein Soldat ist dabei getötet worden.

10. April: Rückzug des Militärs
Am 10. April hat sich die türkische Besatzerarmee aus dem Operationsgebiet am Berg Cûdî zurückgezogen. Im Zuge der Militäroffensive setzte die türkische Armee alle ihr zur Verfügung stehenden schweren Rüstungsgüter gegen unsere Kräfte ein. Die gesamte Region wurde intensiven Bombardements ausgesetzt. Unsere Guerillakämpfer*innen haben einen heldenmütigen Widerstand geleistet und dem Feind schwere Verluste zugefügt. In zehn Fällen konnte der sichere Tod von Soldaten festgestellt werden.“

Quelle: AFN News


 

>>> Sonnabend, 24. März 2018

EU unterstützt die Türkei bei der Aufrüstung ihrer Grenzen

Menschenrechtler werfen der Türkei vor, syrische Flüchtlinge gewaltsam zurück zu weisen. Beim Grenzschutz hilft die EU – nach SPIEGEL-Recherchen wurden dafür mehr als 80 Millionen Euro nach Ankara überwiesen.

Recherchen des Nachrichtenmagazins Spiegel und des Netzwerks European Investigative Collaborations (EIC) haben ergeben, dass die EU-Staaten der Regierung in Ankara Überwachungs- und Sicherheitstechnologie zur Überwachung der türkisch-syrischen Grenze im Wert von 80 Millionen Euro geliefert haben. Diese Grenze ist nicht nur Ort schwerster Menschenrechtsverletzungen und extralegaler Hinrichtungen durch türkische Sicherheitskräfte, sondern auch Hinterland des Angriffskriegs auf Efrîn.

Weiterhin wurden laut der Recherchen im Rahmen des Regionalentwicklungsprogramm IPA dem türkischen Fahrzeug- und Rüstungskonzern Otokar 35,6 Milliarden Euro zur Herstellung von Cobra-II-Panzerfahrzeugen überwiesen, welche die Türkei zur Aufstandsbekämpfung in Nordkurdistan an der Grenze einsetzt. So wurden beispielsweise am 8. Oktober 2016 vier kurdische Zivilist*innen willkürlich aus einem Cobra-Fahrzeug in der kurdischen Stadt Gever (Yüksekova) erschossen). Bilder aus den türkischen Medien belegen, dass Panzerfahrzeuge vom Typ Cobra ebenfalls im völkerrechtswidrigen Krieg in Efrîn eingesetzt werden.

Darüber hinaus erhielt der Rüstungskonzern Aselsan, der unter anderem an der Produktion bewaffneter Drohnen beteiligt ist, 30 Millionen Euro für „gepanzerte und nicht gepanzerte Überwachungsfahrzeuge“, die an der türkisch-griechischen Grenze eingesetzt werden sollen. Wie wir bereits berichteten, war am 5. Januar ein Vorvertrag über die Kooperation des französisch-italienischen Waffenkonsortiums Eurosam mit den türkischen Waffenproduzenten Roketsan und Aselsan bezüglich der Produktion von Luftabwehrwaffen beim Staatsbesuch des türkischen Regimechefs in Frankreich unterzeichnet worden. 18 Millionen Euro aus dem EU-Türkei-Abkommen flossen in ein niederländisches Unternehmen, das sechs Patrouillenboote für die Türkei herstellte.

Bei den Zahlungen handelt es sich vor allem um Mittel zur Aufrüstung der Grenzen und der Kontrollkapazitäten der Türkei. Insbesondere an den 35,6 Milliarden Euro für Cobra-Fahrzeuge wird deutlich, dass sich die EU nicht scheut, die illegale Kriegspolitik der Türkei im Gegenzug für die Abschottung der EU vor Schutzsuchenden und das Erdoğan-Regime mit großen Finanzspritzen zu finanzieren. Die deutsche Bundesregierung ist als Führungsmacht in der EU an diesen Zahlungen beteiligt, bemüht sich jedoch weiterhin, diese zu verschleiern. So behauptete sie in ihren Antworten auf Kleine Anfragen der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, keine Kenntnisse über Zahlungen an die Türkei „zur Grenzsicherung zu haben“.

Auch über die schweren Übergriffe und Morde an der türkisch-syrischen Grenze durch türkische Militärangehörige will die Bundesregierung keine eigenen Erkenntnisse haben.

Die Tatsache, dass die Ressourcen für solche Übergriffe und Morde sowie für einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nicht nur aus Deutschland geliefert, sondern auch von Deutschland finanziert worden sind, lässt die Kollaboration der Bundesregierung und der EU mit dem Erdoğan-Regime in einem neuen Licht erscheinen.

Erdoğan in Frankreich

Nach dem Besuch des türkischen Regimechefs Tayyip Erdoğan beim französischen Staatspräsidenten Macron, machte Macron deutlich, dass es bei dem Treffen um „wirtschaftliche Beziehungen“ ging.  Bitte weiter lesen >>>

Quelle: AFN News

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>>> Montag, 19. März 2018

Türkische Armee und Dschihadisten posieren auf dem Balkon des Rathauses von Afrin


Der offizielle Twitter-Account der türkischen Armee hat gerade dieses Foto geteilt. Es zeigt das Rathaus von Afrin. Darauf zu sehen links ein türkischer Soldat und rechts ganz offen die Dschihadisten, die nun in dieser Gegend ihre islamistische Diktatur aufbauen werden.

Schaut euch ihre Gesichter an und ihr werdet wissen, was die Menschen dort erwartet. Es ist vorbei mit der kulturellen Vielfalt, mit der ezidischen, alevitischen, christlichen Religion dort. Jetzt gibt es nur noch den sunnitischen Islam und seine salafistische Interpretation davon.

Und das mit Hilfe der Bundesregierung, Russlands, der USA. Das wird in die Geschichte eingehen und nicht vergessen werden.

Kerem Schamberger via Facebook
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>>> Sonntag, 18. März 2018

Angriff auf Efrîn hat den IS wiedererstarken lassen

Der IS hatte im Irak und Syrien in seinen letzten Zügen gelegen. Der Angriff auf Afrin führte zu einem Wiedererstarken der Dschihadisten.

Das Wiedererstarken des Islamischen Staats (IS) ist sowohl im Irak als auch in Syrien spürbar. In vielen Dörfern bei Mossul und Kerkûk tauchen wieder IS-Milizen auf. Vor Beginn der Angriffe des türkischen Staats auf Efrîn war der IS durch die Kämpfe im Irak in Mossul, Kerkûk, Hewîce, Enbar und Beycî und in Syrien in Tabqa, Raqqa, Dêra Zor und vielen anderen Regionen praktisch am Ende. Die irakische Zentralregierung und die internationale Koalition hatten sich dazu entsprechend erklärt.
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Polizeidirektor von Kerkûk: Sie haben mit Angriffen begonnen

Nach dem Beginn der Operation des türkischen Staates gegen Efrîn hat der IS im Irak, vor allem in Mossul, Kerkûk, Xaneqîn und vielen anderen Regionen, begonnen erneut aktiv zu werden und die Kräfte des irakischen Militärs und die Heşdi-Şabi-Milizen anzugreifen.

Der ehemalige Polizeidirektor der PDK Serhad Kadir von Kerkûk sagt dazu folgendes: „Die Aktivitäten des IS haben in der zu Daqûq gehörigen Gemeinde Reşad und in der Nähe des Dorfes Zerge zugenommen. Während die Mitglieder der Organisation tagsüber als Zellen schlafen, mischen sie sich in der Nacht unter das Volk.“

Kadir berichtet, dass der IS in kurzer Zeit die irakischen Kräfte im Dorf Xede und Elbû Mûhammed angegriffen, in Reşad in der Region Xaneqîn zwanzig Mitglieder der Heşdi-Şabi-Miliz getötet und auch die Gemeinden Abasi und Zabi nachts angegriffen habe.
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Mitglieder treten ganz offen auf

Kadir erzählt, dass der IS auch in den Dörfern Riyaz, Medîne und Zerbatê immer wieder sichtbar geworden ist: „Bei einem Angriff auf eine Polizeieinheit wurden auch Oberst Fazil und einige Kommandanten getötet.“

Kawe Mela Perwiz, Verantwortlicher der Polizeidirektion von Kerkûk, berichtet von neuen Aktivitäten des IS in der Region: „In den Gemeinden Reşad, Hewîce und Riyazê befinden sich sehr viele IS-Mitglieder. Auch in den Gemeinden Rodhane und Kodere treten die Mitglieder der Organisation ganz offen auf. Die Mitglieder des IS greifen in diesen Gebieten die Kräfte des Iraks und von Heşdi Şabi an.“
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2.000 IS-Kämpfer bei Hewîce

Nach dem Beginn der Angriffe auf Efrîn sind die Kräfte des wiedererstarkenden IS nicht nur in der Umgebung von Mossul und Kerkûk aufgetaucht, sie sind auch in der Umgebung von Hewîce wieder aktiv geworden. Kadir berichtet, dass in Hewîce nach Geheimdienstinformationen gerade etwa 2.000 IS-Kämpfer ausgebildet werden. Darüber hinaus gebe es in der Umgebung von Hewîce nicht nur den IS, sondern auch radikale Gruppen der al-Qaida, der Raşîdîn und der Nakschibendi.

Kadir warnt, der IS könne sich erneut zu einer großen Bedrohung in der Region entwickeln: „Der IS kann in der Region an neuer Stärke gewinnen, in der aktuellen Situation können die Terroristen, sobald sie Gelegenheit haben, Kerkûk angreifen.“
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Der IS ist erneut zu einer Bedrohung in der Region geworden

Das Mitglied der Sicherheitskommission des Kreises Kerkûk, Burhan Asi, erklärt, die irakischen Kräfte müssten ohne Zeit zu verlieren eine Operation gegen den wiedererstarkenden IS durchführen: „Die Angreifer, um die es hier geht, stellen für Kerkûk und Selahaddînê eine große Bedrohung dar. Der IS hat sich in einigen Gebieten im Westen von Kerkûk ausgebreitet. Die Sicherheitskräfte müssen mit einer großen Operation das Gebiet säubern.“
Der irakische Ministerpräsident Abadi hatte vor drei Monaten erklärt, dass das Land vollständig vom IS gesäubert sei.

Quelle: AFN News


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>>> Sonntag, 11. März 2018

Weltweite Proteste gegen den Krieg gegen das kurdische Volk

Erst kürzlich war ich mit Freunden im Ruhrpott einer Demonstration gegen den Überfall auf Afrîn und dessen stillschweigende Unterstützung der deutschen Bundesregierung. Auf dem Rückweg sind wir über eine weitere Demonstration syrischer Oppositioneller gestolpert – viele arabische Rufe, ein paar Fotos der Zerstörungen in Syrien und die allgegenwärtige grün-weiß-schwarze Fahne mit den drei roten Sternen. Vor Ort hatte ich bereits ein mulmiges Gefühl: Wer sind diese Menschen, für was kämpfen sie, was sind ihre Visionen und sollte man sie unterstützen?

Heute rollten deutsche Panzer in Afrîn ein, auf dem Rathaus der Stadt weht die gleiche Fahne neben der Flagge der türkischen Besatzer und ihre Bedeutung ist klar: Ein Ende der Rätestrukturen sowie der Selbstbestimmung von Frauen mit zwei Optionen – Eingliederung in das Machtgebiet Erdoğans oder Errichtung eines islamistischen Gottesstaates.

Die einzige Kraft, der wirklich ein in Frieden geeintes Syrien gelingen kann, ist die auf den Ideen Abdullah Öcalans basierende demokratische Revolution in Rojava. Jene Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), um die Volk- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ), die Afrîn trotz des Einmarsches auf Leben und Tod verteidigen.

Noch ist längst nichts entschieden – den Wettkampf der Ideen kann die Revolution in Rojava nur gewinnen. Damit sie diese jedoch verwirklichen kann, müssen wir jedoch weiter Druck machen: Der Bundesregierung, den türkischen Konsulaten, den Rüstungskonzernen usw. – aktuell läuft die Kampagne #fight4afrin, die diesen widerwärtigen Krieg zu seinen Verursacher_innen tragen möchte: https://fight4afrin.noblogs.org/

Fabian Azad

 


.>>> Sonntag, 16. März 2018

Erdoğans Krieg in Afrin

Bernd Drücke

Mit Blick auf die von ihm geplanten Massenmorde fragte Hitler am 22. August 1939 auf dem Obersalzberg: „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“
Der Völkermord an den Armeniern war einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts. Er geschah während des Ersten Weltkrieges unter Verantwortung der Regierung des Osmanischen Reichs. Bei den von Türken und Kurden mit Duldung durch das verbündete Deutsche Reich verübten Massenmorden und Todesmärschen 1915 und 1916 kamen etwa 1,5 Millionen Menschen um.
Wer die aktuellen Entwicklungen in der Türkei verstehen will, muss sich auch mit dieser Geschichte auseinandersetzen.

Bis heute wird der Genozid an den Armeniern von den Herrschenden in der Türkei geleugnet. Wer diesen Massenmord als Völkermord bezeichnet, macht sich in der Türkei strafbar und muss mit Repression rechnen. Kurz nachdem ich 1993 mit einer Menschenrechtsdelegation durch das türkisch-kurdische Kriegsgebiet reiste (1), wurde unsere deutsch-kurdische Dolmetscherin Nilüfer in der Türkei verhaftet. Sie wurde gefoltert und kam erst nach einer internationalen Protestkampagne frei, an der sich auch die damalige CDU-Politikerin Rita Süssmuth, der Rektor der Uni Bremen und der Bremer Bürgermeister beteiligten. Sie berichtete anschließend, dass einer ihrer Folterer damit geprahlt hat, dass er in Deutschland in „modernen Verhörmethoden“ ausgebildet worden sei. Während der Folterungen und Scheinhinrichtung wurde Nilüfer als „armenische Schlampe“ beschimpft.

Der türkische Journalist Hamze Tekin schreibt auf Twitter: „Mit Gebeten und Hoffnung: weitere Special Forces auf dem Weg nach Afrin.“

 


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>>> Sonntag, 11. März 2018

KCK: „Errichtet Barrikaden gegen die Besatzer“

Der Exekutivratskovorsitz der KCK hat die Kurd*innen, die Völker der Welt und die UN-Mitgliedsstaaten aufgerufen, Barrikaden gegen die Besatzung zu errichten: „Heute ist der Tag, um für unser Volk aufzustehen.“
In einer schriftlichen Erklärung des Exekutivratskovorsitzes der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) wurde gewarnt, dass die Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn auf einen Völkermord abzielten.
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„Die UN-Mitgliedsstaaten sind Komplizen“

In der Erklärung heißt es unter anderem: „Der AKP-MHP-Faschismus führt nun den 51. Tag in Folge seinen auf Völkermord abzielenden Invasionsangriff gegen Efrîn durch. Diese Invasionsoperation bezweckt, das demokratische System in Efrîn aufzulösen und die kurdische Bevölkerung aus ihren Orten und ihrem Heim zu vertreiben. Das bedeutet nichts anderes als einen Völkermord durchzuführen. Dafür wurden entgegen jedes Kriegsrechts Dörfer und Städte bombardiert, Frauen, Kinder, Hunderte Zivilist*innen ermordet. Die mit großer Mühe angelegten Olivenhaine wurden vernichtet. Dieser völkermörderische Invasionsangriff findet vor den Augen der Menschheit statt. Eine Stadt steht vor der Vernichtung durch die zweitgrößte NATO-Armee, mit Waffen, die ihr von vielen Staaten geliefert worden sind. Der Krieg wird legitimiert, als gäbe es hier einen Kampf zwischen zwei großen staatlichen Heeren. Die UN-Mitgliedsstaaten und insbesondere diejenigen, die dem türkischen Staat Waffen liefern, sind Komplizen in diesem Verbrechen.“
„Russland ist durch die Öffnung des Luftraums Komplize beim Völkermord geworden“


„Die Bevölkerung von Efrîn hat ihre Erde, die Schönheit ihrer Natur und ihren Olivengarten gegen den IS, al-Nusra und all diese unmenschlichen Banden geschützt. Allen Angriffe der unmenschlichen Banden wurden gegen einen hohen Preis entgegengetreten. Im Kampf gegen den IS, al-Nusra, Ahrar El-Şam und die ganzen anderen Banden sind Tausende junge Menschen gefallen. Als der IS und al-Nusra mit ihren Angriffen kein Ergebnis bringen konnten, übernahm der AKP-MHP-Faschismus, der genau diese Banden seit Jahren genährt hat, das Heft in die Hand. Diejenigen, die den IS und al-Nusra unterstützen greifen nun diejenigen an, die einen hohen Preis im Kampf gegen den IS und al-Nusra gezahlt haben. Im schmutzigen Handel mit Russland, das von sich behauptet gegen den IS und al-Nusra zu sein, wurde die Erlaubnis für diesen Angriff gegeben und der syrische Luftraum geöffnet. Russland hat sich so zum Komplizen von Besatzung und Völkermord gemacht. Der stärkste Partner der internationalen Koalition gegen Banden wie den IS und al-Nusra, die USA, haben ihr Desinteresse am Völkermord und an den Kräften, die gegen den IS und Al-Nusra einen hohen Preis gezahlt haben, in Efrîn gezeigt und den Angriff des IS und al-Nusra unterstützenden AKP-MHP-Faschismus normalisiert und legitimiert. Auf diese Weise wurde der türkische Staat ausgezeichnet, während diejenigen, die gegen die Banden Widerstand leisten, mit Massenmord bestraft werden. Dies führt deutlich vor Augen, dass die politischen Beziehungen und die politischen Haltungen auf der Welt ihren historischen Tiefpunkt erreicht haben.“
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„Man muss Barrikaden bauen“

In der Erklärung heißt es weiter: „Die Bevölkerung von Efrîn leistet seit 51 Tagen unter hohen Kosten held*innenhaften Widerstand gegen die hauptsächlich von den UN, Russland und den USA und vielen anderen Kräften durch ihr Zusehen geförderten Invasionsoperation und massenmörderischen Angriffe. Die Bevölkerung Efrîns versucht ihr Heim gegen die mit modernster Technik, von der faschistische AKP-MHP-Regierung unter dem Slogan „diese Region gehört nicht den Kurden“ durchgeführten und auf Ausrottung abzielenden Angriffe zu schützen. In diesem Kräfteungleichgewicht hat die Bevölkerung von Efrîn einen historisch beispiellosen Widerstand an den Tag gelegt. Es ist nun in der kommenden Etappe notwendig, dass das ganze kurdische Volk, die Völker der Welt, die demokratischen Kräfte und die Mitglieder der UN sich effektiv einsetzen und eine Barrikade errichten, um die auf Genozid abzielenden Angriffe zu stoppen. Die historische Verantwortung, die unmenschlichen Angriffe einer faschistischen Macht zu stoppen, liegt insbesondere bei den Völkern und ihren demokratischen Kräften. Das kurdische Volk hat sich in Bewegung gesetzt, um diese Angriffe zu stoppen. Unser Volk in Europa ist auf die Straßen gegangen, um seine Aktionen, die vom ersten Tag der Invasion andauern, noch effektiver zu machen. Es ist klar, dass es, um die Weltöffentlichkeit und ihr Gewissen wachzurütteln, noch effektiverer, legitimer und demokratischer Aktionen bedarf. Natürlich betrifft das nicht nur unser Volk in Europa und seine Freund*innen, unser Volk muss in allen Teilen Kurdistans und überall auf der Welt aufstehen. Unser Volk in Europa und auf der Welt muss seine Aktionen, um die UN und den Europarat zum Handeln zu bewegen, vor diesen Einrichtungen wirksamer gestalten, das ist ein dringendes und überlebensnotwendiges Anliegen.“
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Aufruf zu Aktionen vor russischen und amerikanischen Botschaften

Die KCK rufen insbesondere zu Aktionen vor den russischen und amerikanischen konsularischen Vertretungen auf: „Unser Volk, unsere Freund*innen und alle demokratischen Kräfte sollten ihre Aktionen vor den russischen und amerikanischen Konsulaten, also der Staaten, die den Angriff ermöglicht haben, und den Vertretungen der türkischen Besatzer, fortsetzen, bis die Angriffe gestoppt werden.“

Die KCK fügte hinzu: „Alle Menschen in Rojava und Südkurdistan, welche die Möglichkeit haben nach Efrîn zu gehen um den Massenmord zu stoppen, sollten als menschliche Schutzschilde Efrîn erreichen und die Stadt mit ihren Körpern schützen.“
„Heute ist der Tag für unser Volk aufzustehen“

„Südkurdistan steht unter der Besatzung des türkischen Staates. Viele Einrichtungen und Institutionen sind zu einer neuen Kolonialmacht geworden. Unsere Bevölkerung in Südkurdistan muss gegen die Besatzungskräfte des türkischen Staates und seine Institutionen aktiv werden. Die Existenz eines freien und demokratischen Lebens für die Kurd*innen ist mit der Situation in jedem Teil Kurdistans verbunden. Die Kurd*innen müssen sich daher in diesem Bewusstsein, in allen Teilen Kurdistans, mit allen ihren Möglichkeiten, gegen die Invasion des türkischen Staates in Efrîn mobilisieren. Unser Volk muss sich mit seiner Widerstandskraft dem bevorstehenden Newroz annähern. Insbesondere auch in Nordkurdistan sollte unser Volk von heute an mit Newroz beginnen und im Geiste von Newroz gegen die Besatzung von Efrîn die Straßen und die Plätze füllen und seine Haltung deutlich machen. Heute ist der Tag für unser Volk aufzustehen. Wenn wir heute nicht aufstehen, wird das Volk von Efrîn und anschließend das ganze Volk von Rojava sich einem Massenmord gegenübersehen. Unser gesamtes Volk, unsere Freund*innen und die demokratischen Kräfte sollten sich sagen, ‚wenn wir uns heute nicht erheben, wann dann‘ und sich mobilisieren, um die Oase der Demokratie im Mittleren Osten, das demokratische frauenbefreiende System, zu schützen. Dieser Aufstand ist nicht nur für Efrîn, es ist ein Aufstand der Völker des Mittleren Ostens und der Menschheit gegen den Faschismus.

Der AKP-MHP-Faschismus wird verlieren und im Mittleren Osten und in Syrien wird ein Zeitalter der Demokratie beginnen, in dieser Überzeugung rufen wir unser Volk und die ganze Menschheit auf ihrer Verantwortung gerecht zu werden.“

Quelle: AFN News

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>>> Sonntag, 11. März 2018

Heftige Bombenangriffe auf die Randbezirke von Afrin

Die türkische Luftwaffe hat soeben damit begonnen die Außenbezirke von Afrin (Stadt) zu bombardieren. Laut ANF sind 850.000 Menschen akut in Lebensgefahr. Es droht das schlimmste Massaker der Neuzeit.

Der Exekutivratskovorsitz der KCK hat die Kurden/-innen, die Völker der Welt und die UN-Mitgliedsstaaten aufgerufen, Barrikaden gegen die Besatzung zu errichten: „Heute ist der Tag, um für unser Volk aufzustehen.“ (siehe unten)

Reaktionen in den sozialen Netzwerken:

  • A. C. R.: Das Blut der Menschen aus Afrin klebt an Sigmar Gabriels Händen. Hoffentlich bekommt diese Schlange Alpträume
  • E. B.: Angeblich verteidigt Europa menschliche Werte aber nur angeblich denn sie lässt gewähren alles keiner sagt was alle schweigen und irgendwann werden sie hier sein die YPG hat Europa verteidigt und jetzt wurde sie von Europa und den USA verraten.
  • G. B.: Schon wieder ein Massaker an dem Deutschland beteiligt ist und die ganze Welt zuschaut! Das hätte leicht verhindert werden können aber daran sieht man das Menschen anderen Menschen keinen Wert mehr geben! Was ist aus der Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Gleichberechtigung geworden? Was ist aus der Freiheit geworden FÜR ALLE egal welchen Glauben welche Hautfarbe oder welche Kultur. Für Deutschland ist Menschenrecht auch längst ein Fremdwort.Pardon ich meine natürlich die Deutsche Regierung denn die normalen Bürger schämen sich für ihr eigenes Land und haben ein Deja Vu nur das jetzt jemand anderes die „Drecksarbeit“ macht!!!!
  • S. H.: Die ganze dreckige Welt hat keinen Funken Anstand und Solidarität. Wenn Rojava fällt wird der ganze nahe Osten keinen Frieden mehr erleben.
  • F. E.: Wer verstehen will in welch einer scheiss Welt wir leben, muss nur ein Auge auf Afrin werfen. Die Kurden tun alles dafür um nicht als Terroristan abgestempel zu werden. Sie vergessen aber das diese Welt von Terroristen regiert wird.
  • U. H.:Man sollte den Kindern beibringen, welche Folgen die sieben Todsünden haben – Stolz, Neid, Habsucht, Gier, usw. – Sünden haben weitreichende Folgen, die zum Tod führen, auch von unbeteiligten.
  • B. S.: Na ja. Hauptsache wir im fetten Deutschland haben Vollbeschäftigung durch die Waffenimporte. Haut rein! Wir brauchen mehr Kriege!
  • L. L.: Anscheinend wollen die Großmächte es so der kerdogan ist nur ein frei gelassener köter der sich erfreut und einen hoch kriegt wenn er Kurden tötet und seine Gefolgschaft ist so verblödet um kacken zu können … Traurig das man in der heutigen Zeit meint seine eigene schwanzlänge messen zu müssen auf rücken anderer! Zeigt wie feige die sind ohne Rückgrat …
    Freedom for Afrin!


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KCK: „Errichtet Barrikaden gegen die Besatzer“

In einer schriftlichen Erklärung des Exekutivratskovorsitzes der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) wurde gewarnt, dass die Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn auf einen Völkermord abzielten.
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„Die UN-Mitgliedsstaaten sind Komplizen“

In der Erklärung heißt es unter anderem: „Der AKP-MHP-Faschismus führt nun den 51. Tag in Folge seinen auf Völkermord abzielenden Invasionsangriff gegen Efrîn durch. Diese Invasionsoperation bezweckt, das demokratische System in Efrîn aufzulösen und die kurdische Bevölkerung aus ihren Orten und ihrem Heim zu vertreiben. Das bedeutet nichts anderes als einen Völkermord durchzuführen. Dafür wurden entgegen jedes Kriegsrechts Dörfer und Städte bombardiert, Frauen, Kinder, Hunderte Zivilist*innen ermordet. Die mit großer Mühe angelegten Olivenhaine wurden vernichtet. Dieser völkermörderische Invasionsangriff findet vor den Augen der Menschheit statt. Eine Stadt steht vor der Vernichtung durch die zweitgrößte NATO-Armee, mit Waffen, die ihr von vielen Staaten geliefert worden sind. Der Krieg wird legitimiert, als gäbe es hier einen Kampf zwischen zwei großen staatlichen Heeren. Die UN-Mitgliedsstaaten und insbesondere diejenigen, die dem türkischen Staat Waffen liefern, sind Komplizen in diesem Verbrechen.“
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„Russland ist durch die Öffnung des Luftraums Komplize beim Völkermord geworden“

„Die Bevölkerung von Efrîn hat ihre Erde, die Schönheit ihrer Natur und ihren Olivengarten gegen den IS, al-Nusra und all diese unmenschlichen Banden geschützt. Allen Angriffe der unmenschlichen Banden wurden gegen einen hohen Preis entgegengetreten. Im Kampf gegen den IS, al-Nusra, Ahrar El-Şam und die ganzen anderen Banden sind Tausende junge Menschen gefallen. Als der IS und al-Nusra mit ihren Angriffen kein Ergebnis bringen konnten, übernahm der AKP-MHP-Faschismus, der genau diese Banden seit Jahren genährt hat, das Heft in die Hand. Diejenigen, die den IS und al-Nusra unterstützen greifen nun diejenigen an, die einen hohen Preis im Kampf gegen den IS und al-Nusra gezahlt haben. Im schmutzigen Handel mit Russland, das von sich behauptet gegen den IS und al-Nusra zu sein, wurde die Erlaubnis für diesen Angriff gegeben und der syrische Luftraum geöffnet. Russland hat sich so zum Komplizen von Besatzung und Völkermord gemacht. Der stärkste Partner der internationalen Koalition gegen Banden wie den IS und al-Nusra, die USA, haben ihr Desinteresse am Völkermord und an den Kräften, die gegen den IS und Al-Nusra einen hohen Preis gezahlt haben, in Efrîn gezeigt und den Angriff des IS und al-Nusra unterstützenden AKP-MHP-Faschismus normalisiert und legitimiert. Auf diese Weise wurde der türkische Staat ausgezeichnet, während diejenigen, die gegen die Banden Widerstand leisten, mit Massenmord bestraft werden. Dies führt deutlich vor Augen, dass die politischen Beziehungen und die politischen Haltungen auf der Welt ihren historischen Tiefpunkt erreicht haben.“
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„Man muss Barrikaden bauen“

In der Erklärung heißt es weiter: „Die Bevölkerung von Efrîn leistet seit 51 Tagen unter hohen Kosten held*innenhaften Widerstand gegen die hauptsächlich von den UN, Russland und den USA und vielen anderen Kräften durch ihr Zusehen geförderten Invasionsoperation und massenmörderischen Angriffe. Die Bevölkerung Efrîns versucht ihr Heim gegen die mit modernster Technik, von der faschistische AKP-MHP-Regierung unter dem Slogan „diese Region gehört nicht den Kurden“ durchgeführten und auf Ausrottung abzielenden Angriffe zu schützen. In diesem Kräfteungleichgewicht hat die Bevölkerung von Efrîn einen historisch beispiellosen Widerstand an den Tag gelegt. Es ist nun in der kommenden Etappe notwendig, dass das ganze kurdische Volk, die Völker der Welt, die demokratischen Kräfte und die Mitglieder der UN sich effektiv einsetzen und eine Barrikade errichten, um die auf Genozid abzielenden Angriffe zu stoppen. Die historische Verantwortung, die unmenschlichen Angriffe einer faschistischen Macht zu stoppen, liegt insbesondere bei den Völkern und ihren demokratischen Kräften. Das kurdische Volk hat sich in Bewegung gesetzt, um diese Angriffe zu stoppen. Unser Volk in Europa ist auf die Straßen gegangen, um seine Aktionen, die vom ersten Tag der Invasion andauern, noch effektiver zu machen. Es ist klar, dass es, um die Weltöffentlichkeit und ihr Gewissen wachzurütteln, noch effektiverer, legitimer und demokratischer Aktionen bedarf. Natürlich betrifft das nicht nur unser Volk in Europa und seine Freund*innen, unser Volk muss in allen Teilen Kurdistans und überall auf der Welt aufstehen. Unser Volk in Europa und auf der Welt muss seine Aktionen, um die UN und den Europarat zum Handeln zu bewegen, vor diesen Einrichtungen wirksamer gestalten, das ist ein dringendes und überlebensnotwendiges Anliegen.“
Aufruf zu Aktionen vor russischen und amerikanischen Botschaften.

Die KCK rufen insbesondere zu Aktionen vor den russischen und amerikanischen konsularischen Vertretungen auf: „Unser Volk, unsere Freund*innen und alle demokratischen Kräfte sollten ihre Aktionen vor den russischen und amerikanischen Konsulaten, also der Staaten, die den Angriff ermöglicht haben, und den Vertretungen der türkischen Besatzer, fortsetzen, bis die Angriffe gestoppt werden.“

Die KCK fügte hinzu: „Alle Menschen in Rojava und Südkurdistan, welche die Möglichkeit haben nach Efrîn zu gehen um den Massenmord zu stoppen, sollten als menschliche Schutzschilde Efrîn erreichen und die Stadt mit ihren Körpern schützen.“
„Heute ist der Tag für unser Volk aufzustehen“

„Südkurdistan steht unter der Besatzung des türkischen Staates. Viele Einrichtungen und Institutionen sind zu einer neuen Kolonialmacht geworden. Unsere Bevölkerung in Südkurdistan muss gegen die Besatzungskräfte des türkischen Staates und seine Institutionen aktiv werden. Die Existenz eines freien und demokratischen Lebens für die Kurd*innen ist mit der Situation in jedem Teil Kurdistans verbunden. Die Kurd*innen müssen sich daher in diesem Bewusstsein, in allen Teilen Kurdistans, mit allen ihren Möglichkeiten, gegen die Invasion des türkischen Staates in Efrîn mobilisieren. Unser Volk muss sich mit seiner Widerstandskraft dem bevorstehenden Newroz annähern. Insbesondere auch in Nordkurdistan sollte unser Volk von heute an mit Newroz beginnen und im Geiste von Newroz gegen die Besatzung von Efrîn die Straßen und die Plätze füllen und seine Haltung deutlich machen. Heute ist der Tag für unser Volk aufzustehen. Wenn wir heute nicht aufstehen, wird das Volk von Efrîn und anschließend das ganze Volk von Rojava sich einem Massenmord gegenübersehen. Unser gesamtes Volk, unsere Freund*innen und die demokratischen Kräfte sollten sich sagen, ‚wenn wir uns heute nicht erheben, wann dann‘ und sich mobilisieren, um die Oase der Demokratie im Mittleren Osten, das demokratische frauenbefreiende System, zu schützen. Dieser Aufstand ist nicht nur für Efrîn, es ist ein Aufstand der Völker des Mittleren Ostens und der Menschheit gegen den Faschismus.
Der AKP-MHP-Faschismus wird verlieren und im Mittleren Osten und in Syrien wird ein Zeitalter der Demokratie beginnen, in dieser Überzeugung rufen wir unser Volk und die ganze Menschheit auf ihrer Verantwortung gerecht zu werden.“

Quelle: AFN News

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>>> Mittwoch, 7. März 2018

„Sammelt euren Mut ihr Kinder in der Türkei, fasst euch ein Herz….“

Appel eines Kindes aus Afrin an die Kinder im Staatengebilde Türkei:

„Kinder, ich meine die Kinder in der Türkei, höret mich an: Derjenige, der sich Erdogan nennt, jener, der den Namen Erdogan trägt, der führt gegen uns in Afrin und überall Krieg , sät Streit, tötet Menschen, lässt unsere Heimat mit Waffen überquellen, lässt auf uns Bomben niedergehen, …er macht dies nur aus dem Grunde, weil er uns nicht mag… und uns ist nichts mehr geblieben, als nur die Straße, denn er lässt Bomben auf unser Heim und Haus fallen, dabei hat er auch Kinder getötet, …
….uns blieb vielleicht nur noch die Wahl aus unserer Heimat zu flüchten, wir haben auch tatsächlich alles versucht deswegen, aber er hat auch dies verhindert… Er tut dies, weil er in der eigenen Familie keinen Anstand gelernt hat, weil er  u n m o r a l i s c h  ist…. Er ist wirklich ein schlechter, böser Mensch… In seinem Herzen mästet er Krieg….. Er ist kein guter Mensch… 
Fallt nicht auf seine Lügen herein!!.. Ich schwöre, wenn ich dem Erdogan begegnen würde, würde ich ihm alles ins Gesicht sagen, was mein Innerstes bedrückt und empören lässt, … ihr aber seht den Erdogan, aber ihr habt leider Angst, ihr sagt ihm nichts, nichts von all dem, was er begeht und begangen hat… WARUM? Warum?… SAMMELT EUREN MUT, sammelt endlich euren Mut und stellt euch ihm in den Weg. Habt keine Angst vor seinen Männern… vielleicht habt auch ihr etwas, womit ihr Euch wehren könnt, macht etwas, werdet eine Einheit, dann können wir gemeinsam Erdogan besiegen, Ihr Kinder… Erdogan tötet uns Kinder vermeintlich in Eurem Namen.

Ihr Kinder, richtet euch nach dem Frieden in euren eigenen Familien, tut Euch mit euren Familien zusammen, DAMIT wir hier auf unserem Heimatboden wieder Friede und Geborgenheit haben. Was ist das Leben sonst wert, wenn wir kein Friede und Frieden haben? WAS ist es dann wert , wenn wir nur weinen und uns sorgen müssen? Sagt es mir, was hat es dann für einen Wert zu leben? Wenn ihr mir nicht glauben mögt, dann geht auf youtube und Internet und schaut selbst nach, ob ich recht habe oder nicht. Aber nun hört mich zuerst an, diese zehn Jahre (gemeint ist der mühsame und opferreiche Einsatz in der eigenen Heimat um Frieden und versöhnliche Verhältnisse nach Beginn des Krieges in Syrien) … diese unsere Errungenschaften in den zehn Jahren… Er versucht alles zunichte zu machen…. Bis hinzu unseren Hühnern, die sie als Kriegsbeute lebend stehlen und dann schlachten…. Er hat uns alles genommen, so dass uns aus Trauer manchmal zum Sterben zumute ist… Aber all dies geschieht, weil auch ihr Erdogan Glauben schenkt und ihm folgt, obwohl er Euch belügt. Das Herz wünscht, dass ihr ihm nicht glauben würdet… Würdet ihr ihm bloß nicht so einfach glauben… Mein Herz wünschte es sich —- WIR WOLLEN ENDLICH auf unserem Heimatboden Friede und Geborgenheit. Wir werden uns nicht mehr von der Stelle bewegen, wir werden nicht mehr flüchten, auch wenn wir dabei getötet werden sollten. Denn DIES IST UNSERE HEIMAT – es ist unser Mutterboden. AFRIN; AFRIN; AFRIN! Wenn der Erdogan Euch weiterhin belügt, dann glaubt ihm nicht. Sammelt hingegen Euren Mut zusammen, dann fasst Euch ein Herz .(vorher türkisch und nun auf kurdisch:) HER BIJI YPJ! HER BIJI YPJ! (Es lebe die YPJ! es lebe die YPJ!)

Quelle und Übersetzung: Demokratisches Kurdisches Gesellschaftszentrum e.V. Aschaffenburg

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>>> Montag, 5. März 2018

Frieden und Freiheit für Afrin

Über 20 Tausend Menschen protestierten in Berlin

Berlin, 3. März. Etwa 20 Tausend Menschen setzten ein Zeichen gegen Hegemoniepoiitik , Krieg und Barbarei, für ein friedfertiges Miteinander aller Menschen im Nahen Osten.
Freiheit und Frieden für Afrin, bundesweite Demonstration gegen die türkische Agression!
Das Eintreten für Afrin und der Protest gegen die weitere Eskalation des Krieges in und um Syrien ist aktuell eine der wichtigsten friedenspolitischen Aufgaben!
Hier Kurzbericht und Bilder zur wohl eindrucksvollsten Friedenskundgebung seit Jahren in Deutschland.

(Klick aufs Bild)

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>>> Sonntag, 25. Feb. 2018

Freiheit für Afrin , bundesweite Demonstration gegen die türkische Aggression

3. März 12 Uhr Alexanderplatz Berlin

Das Eintreten für Afrin und der Protest gegen die weitere Eskalation des Krieges in und  um Syrien ist aktuell wohl mit die wichtigste friedenspolitische Aufgabe!

Afrin ist eines der drei demokratisch selbstverwalteten Gebiete, die die Demokratische Föderation Nordsyrien umfasst. Sie  steht  fuer die konsequenteste  und erfolgreichste Selbstverteidigung gegen die faschistischen Terrorbanden des IS. Es ist aber vor allem der Versuch – umgeben von Barbarei und Krieg- autonome Selbstverwaltung, Demokratie, Verständigung zwischen allen Volks- und Religionsgruppen, Frauenrechte, sozialen Ausgleich und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften in die Praxis umzusetzen! Es ist das Gegenmodell zur sonst vorherrschenden Spirale von Krieg, Terror und Intoleranz im Nahen Osten sowie einer von Kapitalinteressen und nationalistischen Egoismen getriebenen Hegemoniepolitik. Wer Krieg , Elend und  Fluchtursachen glaubwürdig bekämpfen will, muss ein solches Gesellschaftsmodell eines friedlichen Miteinanders aller Menschen vor Ort und den dazu notwendigen Freiheitskampf nach Kräften unterstützen. weiter >>>

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>>> Sonnabend, 24. Feb 2018

Afrin benötigt dringend medizinische Hilfe

Der Mainzer Arzt Gerhard Trabert, Vorsitzender des Vereins „Armut und Gesundheit“, war vergangene Woche in Rojava und ruft dringend zur Unterstützung der medizinischen Versorgung in Afrin auf.

Prof. Dr. Gerhard Trabert, Arzt und Vorsitzender von „Armut und Gesundheit e.V.“, war vergangene Woche in Rojava und Nordsyrien. Dort besuchter er auch die vom IS befreite Stadt Minbic. Ein Besuch Afrins, das eigentliche Ziel seines Besuchs, war jedoch nicht möglich.

Trabert berichtet, ihm sei erklärt worden, dass die syrische Regierung ausländischen Besuch in der Region ablehne, weshalb für seine Sicherheit nicht garantiert werden könne. Für Afrin hatte er 5.000 Euro und 50 Kilogramm Medikamente im Gepäck. „Mir war gesagt worden, dass in Adfrin Antibiotika, Schmerzmittel, Impfstoffe gegen Tetanus und medizinische Hilfsgüter jeglicher Art gebraucht werden. Leider konnte ich nicht nach Afrin fahren, was ich bedauere. Ich war allerdings im Krankenhaus von Minbic und bin von den dortigen Mitarbeitern informiert worden. Ich habe dort auch einige Verwundete aus Afrin angetroffen. Eine Krankenschwester, die erst kurz zuvor aus Afrin zurückgekehrt war, berichtete mir, in Afrin gebe es 300 verletzte Zivilisten, unter ihnen auch viele Frauen und Kinder. Die Anzahl der getöteten Zivilisten liege bei 180. Mittlerweile sind wohl über 200 Tote zu beklagen. Gestern Abend habe ich zu einem kurdischen Arzt, der Mitarbeiter unseres Vereins ist, Kontakt aufgenommen und von ihm Informationen über die aktuelle Lage erhalten. Er berichtete mir, dass jegliche Art medizinischen Materials benötigt wird.“

Prof. Dr. Trabert ruft die internationale Gemeinschaft, Deutschland und Europa dazu auf, die Türkei mit einem Waffenembargo zu belegen. Auf Erdoğan müsse ernsthaft Druck ausgeübt werden, damit der Krieg beendet werde und das Töten der Zivilbevölkerung ein Ende finde. Das wichtigste, sagt er, sei „dafür Sorge zu tragen, dass internationale Hilfsorganisationen nach Afrin gelangen können.“

Spenden für Medikamente und medizinische Hilfe für Afrin nimmt unter anderem die Kurdistanhilfe e.V. an:
Hamburger Sparkasse
Stichwort: Afrin
IBAN: DE40 2005 0550 1049 2227 04
BIC: HASPDEHHXXX

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Quelle: https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/efrin-benoetigt-dringend-medizinische-hilfe-2641

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>>> Freitag, 23. Feb 2018

AJZ Bielefeld: Kriminalisierung des Halim-Dener-Graffiti

Ein seit 23 Jahren bestehendes Graffiti, auf dem der 1994 von einem deutschen Polizisten erschossene 16-jährige Kurde Halim Dener zu sehen ist, soll unter Strafandrohung bis heute vom Arbeiter-Jugendzentrum-Bielefeld entfernt werden.

Die Absurdität der deutschen Behörden beim Vorgehen gegen die kurdische Befreiungsbewegung und Unterstützerkreise setzt sich fort. Offenbar ist die Polizei zur Befriedigung des Erdoğan-Regimes angewiesen, mit deutscher Gründlichkeit nach allem zu suchen, was mit der kurdischen Bewegung in Verbindung gebracht werden kann. Nach dem martialischen Auftritt einer teilweise vermummten und mit Maschinenpistolen bewaffneten Hundertschaft der Polizei am vergangenen Dienstag in Meuchefitz, einem winzigen Dorf im Wendland, um ein Transparent zu beschlagnahmen, droht jetzt dem AJZ Bielefeld Strafverfolgung wegen eines seit 23 Jahren existierenden Graffiti.

Wir dokumentieren die Erklärung der Hausversammlung des Arbeiter-Jugendzentrums-Bielefeld:

„Am 30. Juni 1994 wurde Halim Dener in Hannover beim Plakatieren von der Polizei erschossen. Der tödliche Schuss traf den 16-jährigen Kurden in den Rücken, während er Plakate mit dem Symbol der ERNK (Nationale Befreiungsfront Kurdistans) aufhängte.

Schockiert und wütend über diesen Mord, malte ein junger Sprayer ein Gedenk-Graffiti auf den Rollladen vom Infoladen Anschlag an der Heeperstr. 132 im Gebäude des AJZ (Arbeiter*innenjugendzentrum) Bielefeld. Auf dem Bild zu sehen: „Ermordet von Bullen“ „Dieses Jahr in Hannover“, „Ich hoffe das ich nie von Bullen beim Sprühen erschossen werde“ und ein Portrait von Halim Dener.

Dieses Bild, das wir jedes Mal sehen, wenn wir ins AJZ gehen, ist für uns wichtig. Es erinnert an den Mord. Es lässt uns nicht vergessen, wie es in diesem Staat zugeht. Es ist nicht irgendein Graffiti, sondern eines, das seit 23 Jahren nicht übermalt, sondern erhalten wurde. Das Bild ist auch ein Gruß an unsere kurdischen Freund*innen, die von der Repression des deutschen Staates häufig heftiger getroffen werden als wir.

Nun fordert uns die Polizei Bielefeld nach mehr als zwei Jahrzenten auf, das Bild zu entfernen, da es für sie eine Straftat darstellt. In einem Schreiben wurde mitgeteilt, dass von einer Strafverfolgung abgesehen werde, wenn das Graffiti bis zum 23.02.2018 entfernt werden wird. Laut Anschreiben der Polizei ist auf dem Bild ein verbotenes Symbol der kurdischen Organisation CDK (Demokratische Gemeinschaft Kurdistans) zu sehen. Die CDK, die es seit dem Jahr 2004 gab, soll die Nachfolgeorganisation der ERNK (Nationale Befreiungsfront Kurdistans) sein, deren Symbol der grüne Kreis, mit gelber Fläche und rotem Stern, war. Die ERNK wurde im Zuge des Verbots der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) im November 1993 ebenfalls verboten.

Angesichts der Entwicklungen in der Türkei, die immer mehr in eine faschistische Diktatur umgestaltet wird, der Angriffe auf die Presse- und Meinungsfreiheit sowie der aktuellen Angriffe der Türkei im Norden Syriens, bei denen hauptsächlich kurdische Menschen und Strukturen getroffen werden sollen, empfinden wir das Vorgehen der Bielefelder Polizei und Staatsanwaltschaft als zynisch.

Diese Vorgehensweise entspricht der langjährigen politischen Praxis der deutschen Bundesregierung, die nur zaghaft Kritik am Vorgehen des türkischen Staates und seinen Menschenrechtsverletzungen äußert und den Bruch mit dem türkischen Regime tunlichst vermeidet. Gilt es doch die „guten“ Beziehungen zu der Türkei zu wahren. Gemeint sind damit hauptsächlich Geschäftsbeziehungen und das Aufrechterhalten des so genannten Flüchtlingsdeals mit der Türkei.
Die Bundesregierung stimmt Waffendeals mit dem türkischen Staat zu und verhandelt über den Bau von deutschen Waffenfabriken in der Türkei. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass die Aufrüstung deutscher Panzer in der Türkei vorübergehend ausgesetzt wird, weil genau mit diesen Waffen der Angriffskrieg gegen den selbstverwalteten Kanton Afrin geführt wird. Ein solcher vorübergehender Stopp der Aufrüstung ist Augenwischerei, denn aufgrund der militärischen Angriffe, die seit Jahren gegen die Bevölkerung in den kurdischen Gebieten im Osten der Türkei geführt werden, war von vornherein klar, dass auch diese Waffen gegen die kurdische Zivilbevölkerung in oder außerhalb der Türkei eingesetzt werden würden.

Der deutsche Staat biedert sich seinem türkischen Nato-Verbündeten an, in dem er unter anderem dafür sorgt, dass die Kritik an der Türkei in Deutschland nicht zu laut wird. So wurden am 02.03.2017 die Verbote vom November 1993 ausgeweitet. Betroffen davon sind unter anderem ebenso Symbole der kurdischen Hochschulgruppen YXK (Verband der Studierenden aus Kurdistan) und JXK (Studierende Frauen aus Kurdistan), wie diverse andere kurdische Vereine und Organisationen, die nicht verboten sind. Des Weiteren fallen unter das Verbot die Symbole der zuvor im Kampf gegen den Islamischen Staat als Held*innen gefeierten YPG (Volksverteidigungseinheiten) und YPJ (Frauenverteidigungseinheiten) sowie das Konterfei von Abdullah Öcalan. Außerdem gibt es zahlreiche Strafverfahren gegen kurdische und türkische Aktivist*innen in Deutschland.
Die deutsche Polizei macht sich zum Handlanger türkischer Interessen, wenn Personen, die auf der Liste der Türkei stehen, in Deutschland festgesetzt und verhört werden. Wenn Personen, die aus der Türkei fliehen, fürchten müssen, von Deutschland wieder in die Türkei abgeschoben zu werden. Und so führt die Polizei auch den Krieg der Türkei mit den Mitteln der Repression in Deutschland fort.

Unsere Solidarität gilt den Menschen in Syrien, Kurdistan und der Türkei, die sich autoritären Regimen entgegenstellen und für eine gerechte Gesellschaft kämpfen.

Solidarität mit der YPG und YPJ!
Keine Kriminalisierung des kurdischen Widerstandes!
Weg mit dem Verbot der PKK!
Hände weg von unserem Graffiti!
In Gedenken an Halim Dener – ermordet von Bullen!

Die Hausversammlung des AJZ Bielefeld im Februar 2018“

Quelle: AJZ Bielefeld

 

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>>> Donnerstag, 22. Feb 2018, abends

Die türkische Besatzungsarmee beschießt die Zivilbevölkerung

Die türkische Invasionsarmee und ihre terroristischen Verbündeten zielen weiterhin direkt auf die Zivilbevölkerung ab, gleichgültig gegenüber allen Normen und menschlichen Werten.
Am Abend des 22. Februar 2018 kam ein Konvoi von Zivilisten aus dem Kanton Jazira und Kobani nach Afrin, um die türkische brutale Invasion Afrins zu denunzieren. Dieser Konvoi aus Frauen, alten Menschen und Aktivisten wurde einer direkten Luft- und Artilleriebeschussung durch die türkische Invasionsarmee und ihre terroristischen Fraktionen ausgesetzt, was viele Märtyrer und Verwundete zur Folge hatte. Die verletzten Zivilisten wurden zur Behandlung in die Krankenhäuser in der Enklave Afrin gebracht.
Außerdem beschießt die türkische Invasionsarmee derzeit die Stadt Afrin, um einen Zustand der Panik in der Zivilbevölkerung zu schaffen und das Volk zur Massenexdusion zu zwingen, wo die wahllosen Granaten in Afrins Vierteln in einer Szene landen, die den Hass, den Terrorismus widerspiegelt Armee.

Das Generalkommando der YPG in Afrin, 22. Februar 2018


Quelle: http://kevokfoundation.com

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>>> Donnerstag, 22. Feb 2018, 08.11 bis 10.50 h

Erneute Aangriffe auf die Region Afrin

10:50 Uhr: Heftige Gefechte in Şera
Im Dorf Ereb Wêran im Bezirk Şera finden heftige Gefechte zwischen den QSD und türkischen Soldaten/Söldnern statt.
10:09 Uhr: Heftige Gefechte in Cindirês
Zwischen QSD-Kämpfer*innen und türkischen Soldaten / pro-türkischen Milizen finden in dem Dorf Tilsilor heftige Auseinandersetzungen statt.
08:11 Uhr: Luftangriffe auf Cindirês
Türkische Kampfjets bombardieren die Kreisstadt Cindirês und das Dorf Tilsilor.

Quelle und Einzelheiten >>>

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.>>> Mittwoch, 21. Feb 2018, 8.11 bis 10.50 h

Artillerieangriffe auf die Region Afrin

– 10:50 Uhr: Heftige Gefechte in Şera: Im Dorf Ereb Wêran im Bezirk Şera finden heftige Gefechte zwischen den QSD und türkischen Soldaten/Söldnern statt.
– 10:09 Uhr: Heftige Gefechte in Cindirês:
Zwischen QSD-Kämpfer/innen und türkischen Soldaten bzw. pro-türkischen Milizen finden in dem Dorf Tilsilor heftige Auseinandersetzungen statt.
– 08:11 Uhr: Luftangriffe auf Cindirês:
Türkische Kampfjets bombardieren die Kreisstadt Cindirês und das Dorf Tilsilor.

Afrin (Archivbild)

Quelle und Einzelheiten >>>

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>>>> Mittwoch, 21. Feb 2018, 0:04 h

Artillerieangriffe auf Afrin-Stadt

Die türkische Armee hat das Eşrefiye-Viertel im Stadtzentrum von Afrin mit schwerer Artillerie beschossen. Dabei sind fünf Personen verletzt worden. Bei den Opfern handelt es sich um einen Familienvater und vier seiner Kinder.

Quelle und Einzelheiten >>>

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>>> Dienstag, 20. Feb 2018, 16:04 h

QSD veröffentlichen Identitäten von gefallenen Kämpfer/innen

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben die Identitäten von neun Kämpfer/innen veröffentlicht, die im Zuge des türkischen Angriffskrieges gegen den nordsyrischen Kanton Efrîn ihr Leben verloren haben.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben die Identitäten von neun Kämpfer/innen veröffentlicht, die im Zuge des türkischen Angriffskrieges gegen den nordsyrischen Kanton Afrin ihr Leben verloren haben.
In der Erklärung der QSD heißt es: „So wie der Widerstand der Demokratischen Kräfte Syriens gegen die Besatzungsabsichten des türkischen Staates weiterhin anhält, hält auch das Schweigen der internationalen Gemeinschaft gegenüber den Massakern an der Zivilbevölkerung an.

Quelle und Einzelheiten >>>

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>>>> Dienstag, 20. Feb 2018, 18:19 h

YPG: Syrische Einheiten werden im Grenzgebiet stationiert

Volksschutzeinheiten der syrischen Armee werden an der Grenzlinie in Afrin stationiert.

Nachdem Volksschutzeinheiten der syrischen Armee in Afrin eingetroffen sind, haben sich die YPG zu der neuen Situation geäußert. Wie Nûrî Mehmûd als offizieller Sprecher der YPG erklärte, seien den feindlichen türkischen Truppen in dem seit über einem Monat andauernden Widerstand von Afrin harte Schläge versetzt worden.
Weiter teilte er mit: Unsere Kräfte haben von der Regierung und der Armee Syriens gefordert, ihrer Aufgabe bei der Verteidigung Afrins und der Grenzen nachzukommen. Auf dieser Grundlage hat die syrische Regierung Militäreinheiten in die Region entsendet. Diese Einheiten werden an der Grenzlinie stationiert und die Grenzen sowie die territoriale Gesamtheit Syriens verteidigen.“

Nûrî Mehmûd als offizieller Sprecher der YPG

Quelle und Einzelheiten >>>

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>>>> Dienstag, 19. Feb 2018

Solidaritätskonvoi wurde in Afrin begeistert begrüßt

Ein großer Konvoi von Bewohnern aus der syrischen Stadt Aleppo heute in Afrin an, um ihre Unterstützung für die Menschen der Region zu zeigen.
Der Konvoi Bestand aus überwiegend Kurden, Arabern und Turkmenen.

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>>>> Montag, 18. Feb 2018

Wer sind die YPG-Kämpfer/innen?

Die in Nordsyrien kämpfenden kurdischen Selbstverteidigungseinheiten haben weltweit große Aufmerksamkeit und Achtung erlangt. Gemeint sind die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ, in denen längst nicht mehr nur Kurdinnen und Kurden kämpfen, sondern auch Araber, Turkmeninnen, Christen und andere Minderheiten. Aber wer sind eigentlich die mutigen Kämpfer/innen und wie haben sie die Einheiten gebildet? Dazu schrieb Anselm Schindler am 17. Februar d. J. in der Tageszeitung Neues Deutschland:

„(…) Doch wer sind die YPG, diese Rebellen, die gegen die zweitgrößte NATO-Armee kämpfen? Als 2011 im Zuge des arabischen Protestfrühlings die Aufstände gegen den syrischen Staatspräsidenten Assad losbrachen, waren die Menschen in den kurdischen Regionen des Landes unsicher, wie sie sich positionieren sollten. Aufseiten des Assad-Regimes, das Rojava, den kurdischen Norden Syriens jahrzehntelang ausbluten ließ wie eine Kolonie? Oder aufseiten der Freien Syrischen Armee, auf der Seite von Ex-Assad-Generälen und des sich herausschälenden Oppositionsbündnisses des Syrischen Nationalrates, das nicht nur seinen Sitz in der Türkei hat, sondern auch als stark vom AKP-Regime beeinflusst gilt? Die Mehrheit der Kurdinnen und Kurden entschied sich gegen beide Optionen, was den Menschen von beiden Seiten den Vorwurf des Verrats einbrachte.

Eine Kämpferin der Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Al Rakka
Foto: dpa/Morukc Umnaber

Schon viele Jahre vor dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs hatte sich in Rojava Widerstand gegen Assad geregt, angestoßen und unterstützt nicht zuletzt von der PKK, die bis Ende der 1990er vom syrischen Regime geduldet wurde. In den Jahren vor der Jahrtausendwende lebte auch der PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan im syrischen Exil. Hafiz Al-Assad, Vater des jetzigen Machthabers von Damaskus, ließ das zu, um den Erzfeind Türkei zu destabilisieren. So hatte die PKK, die nicht nur in der kurdischen Bevölkerung der Türkei, sondern auch unter der kurdischen Bevölkerung in Irak, Iran und auch in Syrien, ein hohes Ansehen genießt, über viele Jahre starken Einfluss in Nordsyrien. Im Untergrund bildeten sich geheime Volksräte, Friedens- und Konsenskomitees, die Streitigkeiten in den Nachbarschaften lösen sollten und autonome Frauenstrukturen. Sie leisteten die Vorarbeit für das demokratisch-konföderale System der selbstverwalteten Nachbarschaften und Rätestrukturen, das in Rojava seit 2012 aufgebaut wird.

Als sich im Frühjahr 2011 nach den ersten blutigen Gefechten im Süden Syriens abzeichnete, dass das Land wohl so schnell nicht mehr zur Ruhe kommen wird, fingen die Leute auch in Rojava an, über den Aufbau von Milizen zu diskutieren. Innerhalb von wenigen Monaten wurden bewaffnete Einheiten aufgebaut, die vor allem aus jungen Leuten aus der Arbeiterklasse bestanden. Die YPG rekrutierte sich aus den ärmeren Schichten und den Vorstädten.

Als eine von vielen Konfliktparteien im syrischen Krieg, der längst mehr internationaler Konflikt als Bürgerkrieg ist, wurde der YPG anfangs kaum Beachtung geschenkt, doch mit der Schlacht um Kobane 2014 und der Vertreibung des IS aus Nordsyrien, änderte sich das schlagartig. Gerade die Bilder von kurdischen Frauen mit Maschinengewehren und Panzerfäusten haben ein Bild geschaffen, von dem die YPG bis heute zehrt. Aus einer kleinen Miliz ist eine relevante Kraft geworden, die, zählt man die Verbündeten dazu, inzwischen an die 100 000 Männer und Frauen unter ihrem Kommando vereint (…)“.

Quelle: Neues Deutschland 17.02.2918

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