Rui Filipe Gutschmidt aus Portugal
Impfstoffe: Patente bereichern Pharmariesen
und töten Menschen

Rui Filipe Gutschmidt
Portugals Premierminister António Costa hat zur Zeit den Ratsvorsitz der EU. Einer seiner Vorgänger im Amt ist UN-Generalsekretär Guterres, der Gemeinsam mit der WHO für die Aufhebung der Patente der Impfstoffe plädiert, damit die lebensrettende Spritze auch die ärmsten der Armen erreicht. Menschenleben sind mehr wert als die Gewinne von Pharmaunternehmen. Wird António Costa den Appell von António Guterres und der WHO berücksichtigen?
Pedro Filipe Soares, Vorsitzender der Parlamentsfraktion des Linken Blocks in Portugal, schrieb einen Artikel zum Thema Patente der Covid-19 Impfstoffe, der viel Staub aufgewirbelt hat. Die neoliberale Lobby der Pharmaindustrie hört die darin enthaltenen Anschuldigungen und Forderungen gar nicht gerne und bemüht sich weiterhin die Politiker vom ergreifen „radikaler Maßnahmen“ abzuhalten.
„Beginnen wir mit dem Ende: Impfstoffe gegen covid-19 wirken und ihre Wirkung ist bereits auf der Ebene der Krankenhausaufenthalte in Portugal zu spüren. Massenimpfungen sind daher das dringende Ziel, um die Pandemie zu bekämpfen. Was sollen wir tun, um dies zu erreichen? Darüber möchte ich schreiben.
Impfstoffe retten bereits Leben in unserem Land und auf der ganzen Welt, aber ihre Knappheit lässt immer noch Millionen von Menschen schutzlos. In Portugal wie fast in aller Welt erreichen uns die Impfstoffe nur tröpfchenweise. Der nationale Impfplan gegen Covid-19 wird bestenfalls die Hälfte dessen erreichen, was für das erste Quartal dieses Jahres prognostiziert wurde.“
Der Abgeordnete des Linken Blocks unterstreicht, dass „das Problem nicht das Fehlen von Bestellungen, wie es mehrfach wiederholt wurde, ist. Im Gegenteil, wir könnten sogar einige Länder beschuldigen, den Wunsch zu haben, Impfstoffe zu horten…“
Soares nennt die Europäische Union, die 3,5 Dosen pro Einwohner bestellte, die USA mit 3,7, Japan 2,3 und Großbritannien mit sogar 5,5 Dosen pro Einwohner, als Beispiele für einen unsinnigen und kontraproduktiven Nationalegoismus. Diese Bestellungen kamen lange bevor die Impfstoffe von den jeweiligen Gesundheitsbehörden getestet und / oder genehmigt wurden. Der Parlamentarier weißt darauf hin, dass die Pharmaunternehmen große Vorauszahlungen akzeptierten, als sie den Terminplan für die Lieferung von vielen Millionen Dosen unterzeichneten, die jetzt zu spät geliefert werden.
Daraus ergeben sich pertinente Fragen:
– Wussten die Pharmakonzerne, dass sie hoffnungslos überfordert sind?
Offensichtlich. Die CEOs dachten wohl, dass es keine Konsequenzen haben würde, wenn sie nicht liefern können. Doch all das Geld, dass sie bekommen haben um die Entwicklung UND Produktion wirksamer Impfstoffe zu finanzieren, kann ihnen schlussendlich zum Verhängnis werden.
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