Martin Emko
Reformation oder Rebellion
Vor 495 Jahren, am 27. Mai 1525, wurde der in Frankenhausen kriegsgefangene Pastor und Bauernführer Thomas Müntzer von den Söldnern des Adels ermordet. Sein heute, anläßlich des Reformationstages gefeierter Widersacher Martin Luther war ein Verräter am Volk, der die Revolution verdammte, die Judenpogrome anheizte und die Ideologie der deutschen Faschisten mit ermöglichte.
„Ein Säulenheiliger der protestantischen Kirche, er war alles andere als ein Vorbild. Martin Luther (1483-1546) gilt als Begründer der deutschen Reformation. Mit seinen 95 Thesen, die dieser 1517 angeblich an die Stadtkirche zu Wittenberg genagelt haben soll, protestierte er gegen den kirchlichen Ablasshandel und löste damit eine breite Volksbewegung aus, welche die frühbürgerliche Revolution einleitete. Luthers Thesen wurden bald überall in Deutschland bekannt. Später jedoch, im Bauernkrieg, verurteilte er das revolutionäre Vorgehen der Aufständischen aufs Schärfste. Seine 1522 erschienene „Treue Vermahnung zu allen Christen, sich zu hüten vor Aufruhr und Empörung“ hat ihre demagogische Wirkung sogar bis heute nicht verfehlt“, schreibt Sascha in seinem Blog am 20. November 2013.
Und weiter: „Sie zeigt Luther als einen ‚Gegner der Gewalt, die die Unterdrückten anwenden, um mit den Unterdrückern fertig zu werden‘, zugleich aber als einen ‚Anhänger der Gewalt, welche die Unterdrücker anwenden, um die Unterdrückten niederzuhalten oder niederzuwerfen‘ (Alfred Meusel). Sein Einfluss auf die deutsche Schriftsprache ist bedeutend. Und so wird Luther heute als deutscher Nationalheld verehrt. Doch man muss gelesen haben, welche Ansichten er vertrat. Seine Äußerungen sind oft derart menschenverachtend und zynisch, dass man ihn ohne weiteres als geistigen Wegbereiter des deutschen Faschismus bezeichnen kann. Und nicht selten haben sich die Nazis auch auf ihn berufen.“
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Kampflied der Bauern
dort bricht der Abend heute an und das Zittern aus.
Ihr habt den Sturm gesät, der euch jetzt niedermäht
Tausend Haufen sind wir jetzt und haben genug gelitten,
Wir fordern jetzt was uns gehört und müssen nicht mehr bitten,
wir fordern jetzt was uns gehört und müssen nicht mehr bitten.
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