Christine Buchholz
Rassismus in Zeiten der Corona-Krise
Gerade in Zeiten der Corona-Krise müssen wir lautstarke Zeichen gegen Rassismus setzen! Diese Krise zeigt wie durch ein Brennglas die Missstände in unserer Gesellschaft auf.
Ein Feuer im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos tötete Mitte März ein Kind. 25.000 Menschen leben in dem Lager, das für 3.000 Menschen vorgesehen ist. Wie sollen sich die Menschen dort vor dem Corona-Virus schützen? Es gibt nicht einmal ausreichend fließend Wasser und Seife.
Aus der ganzen Welt werden deutsche Staatsbürger nach Deutschland zurückgeholt. Gleichzeitig wird das Aufnahmeprogramm für Geflüchtete gestoppt. Auch in Zeiten von Corona ist es wichtig, gegen die Abschottung Europas zu protestieren. Die Lager an der europäischen Außengrenze müssen aufgelöst und die Menschen unter humanen Bedingungen in der EU untergebracht werden.
Auch in Deutschland werden Geflüchtete tagtäglich zu Menschen zweiter Klasse degradiert. Corona verschärft, was vorher unhaltbar war.
In Suhl in Thüringen wurde Mitte März eine Flüchtlingsunterkunft unter Quarantäne gestellt. Als Bewohner dagegen protestierten, fuhr die Polizei ihre gesamten Kräfte auf: Räumpanzer, Wasserwerfer und sogar das SEK. In den Sammelunterkünften mit enger Belegung und der gemeinschaftlichen Nutzung von Bädern, Toiletten und Küchen ist es schwer möglich, den nötigen Abstand zu halten. Deswegen müssen Geflüchteten Wohnungen zur Verfügung gestellt werden. Um den Wohnraum dafür zu schaffen, können beispielsweise Hotels genutzt oder leerstehende, als Spekulationsobjekte genutzte Häuser enteignet werden.
Nun versucht die AfD, in der Corona-Krise Geflüchtete und Migranten als Bedrohung und als Träger des Virus darzustellen. Abschottung statt internationaler Solidarität war schon immer die Devise der AfD. Beatrix von Storch schreibt: „Zum Schutz der Bürger in Deutschland ist es dringend notwendig, dass die Bundesregierung von der EU-Sonderregelung Gebrauch macht, die es erlaubt, Asylbewerber zurückzuweisen. Der Nationalstaat kann seine Bürger schützen, wenn er will und entschlossen handelt.“
Die AfD versucht in gewohnter Manier, Rassismus und Nationalismus zu schüren. Das dürfen wir ihr nicht durchgehen lassen. Deswegen betonen wir auch weiter, dass sie der politische Arm des rechten Terrors ist und eine Mitverantwortung für eine gesellschaftliche Stimmung trägt, in der Morde wie die von Kassel, Halle oder Hanau möglich sind.
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