Sascha

Was ist Antifa?

Sascha

Der Begriff „Antifa“ ist heute eine sehr mißbräuchlich verwendete Abkürzung, die eigentlich für „Antifaschismus“ stehen sollte. (Auch die sogenannten „Antideutschen“, eine von den USA/Israel gesteuerte zionistischen Gruppierung, bezeichnen sich als „Antifa“.  Das hat aber mit Antifaschismus nicht das geringste zu tun!)
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Was ist Antifaschismus?

In dem Buch „Kleines politisches Wörterbuch„, erschienen im Dietz Verlag, Berlin, 1967, fand ich für den Begriff Antifaschismus folgende Erklärung:

(…) Grundlage des Antifaschismus ist das objektive Interesse aller Klassen und Schichten des Volkes an der Verhinderung bzw. an der Beseitigung von faschisti­schen Diktaturen und ihrer sozial-ökonomischen Wurzeln, des Impe­rialismus.
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…und was ist Faschismus?

Der Faschismus ist die offene Diktatur der reaktionär­sten, am meisten chauvinistischen und imperialistischen Kreise des Finanzkapitals, die sich gegen die Lebensinteressen des gesamten Volkes richtet. Daher besteht so­wohl die Notwendigkeit als auch die Möglichkeit, weite Kreise der Bevölkerung für die antifaschisti­sche Bewegung zu gewinnen und sie um die Arbeiterklasse und ihre revolutionäre Partei zu sam­meln. Antifaschismus schließt stets den Kampf gegen die Barbarei des Finanz­kapitals, gegen Militarismus, im­perialistischen Krieg und Terror, gegen Rassenhetze und Massen­mord, für Frieden, Demokratie, Völkerfreundschaft und Huma­nität ein.
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Wie ist der Antifaschismus entstanden?

Der Antifaschismus entstand Anfang der 20er Jahre des 20. Jh., nahm während der Weltwirtschaftskrise einen starken Aufschwung und er­reichte nach 1933, nachdem der Faschismus in Deutschland zur Macht gelangt war, und nament­lich im zweiten Weltkrieg sei­nen Höhepunkt. Die internatio­nale Arbeiterklasse bekämpfte den Faschismus seit seinem Auf­kommen. Sie unterstützte den antifaschistischen Kampf in den Ländern, in denen faschistische oder halbfaschistische Regimes an die Macht gelangt waren oder die Errichtung der faschistischen Dik­tatur drohte.
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Wer war führend im Kampf gegen den Faschismus?

Die Kommunistische Internationale (KI) erkannte frühzeitig die vom Faschismus für den Frieden und die Völker ausgehende Ge­fahr und nahm seit Anfang der 20er Jahre auf ihren Kongressen und auf den Tagungen ihres Exe­kutivkomitees entschieden gegen den Faschismus Stellung. Sie rief die kommunistischen Parteien und die Arbeiter aller Länder zum Kampf gegen ihn auf. Das XIII. Plenum des Exekutivkomiecs der KI (1933) definierte den Charakter des Faschismus, be­zeichnete den Hitlerfaschismus als Hauptkriegsbrandstifter in Europa und wies die Arbeiter­klasse aller Länder auf die unab­dingbare Notwendigkeit des Kampfes gegen den Faschismus hin.
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Antikommunismus der rechten Sozialdemokraten

Die Sozialistische Arbeiter-­Internationale behinderte die Zu­sammenarbeit der Sozialdemo­kraten mit den Kommunisten im antifaschistischen Kampf. Rechte sozialdemokratische Führer lehn­ten den gemeinsamen antifaschi­stischen Kampf hauptsächlich auf Grund ihrer antikommunistischen Einstellung ab.
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Welche Bedeutung hatte der Antifaschismus nach 1933?

Der VII. Weltkongreß der KI (1935) analysierte den Faschismus umfassend und bezeichnete den deutschen Fa­schismus als Vortrupp der inter­nationalen Reaktion gegen die UdSSR und als Haupteinpeitscher eines neuen Krieges. Der Kon­greß begründete die neue Strate­gie und Taktik im antifaschisti­schen Kampf (→Aktionseinheit, →Volksfront), wobei er die Kampferfahrungen aus Italien, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien auswerten konnte. Die 1936 in Frankreich und Spanien entstandenen Volks­frontregierungen gaben mit ihrem Beispiel der internationa­len antifaschistischen Bewegung einen erneuten Impuls. Der internationale Antifaschismus manifestierte sich seit 1933 in vielen Komitees zur Hilfe für verfolgte Antifaschisten, die zahllose Solidaritätsaktionen und Kundgebungen durchführ­ten.

• Von Bedeutung waren u.a. der Antifaschistische Arbeiter­kongreß Europas und der Welt­kongreß der Jugend gegen Fa­schismus und Krieg in Paris (1933), der Prozeß gegen die Reichstagsbrandstifter in London (1933) und vor allem die mannig­faltige Unterstützung des Frei­heitskampfes des spanischen Volkes 1936-39. Die → Interna­tionalen Brigaden waren ein her­vorragender Beweis der inter­nationalen Aktionseinheit und der Volksfront im antifaschisti­schen Kampf.
• Im zweiten Welt­krieg nahm der Antifaschismus einen gewalti­gen Aufschwung. Er bestimmte seit 1940 in zunehmendem Maße und seit 1941, seit dem Eintritt der UdSSR in den Krieg, gänzlich den Charakter des Krieges. Ange­hörige aller Klassen und Schich­ten nahmen am Kampf gegen die faschistischen Okkupanten und gegen die einheimischen Faschi­sten und Kollaborateure teil.
• Un­ter der Führung der kommunisti­schen Parteien entstanden Wider­stands- und nationale Befreiungs­bewegungen. Das Ziel dieser Be­wegungen war, nach der Nieder­lage des Faschismus eine neue Gesellschaftsordnung zu errich­ten, in der die Wurzeln des Fa­schismus beseitigt sind. Am stärksten war in Europa die Wi­derstands- und Partisanenbewe­gung in der UdSSR, in Polen, Ju­goslawien, Griechenland, Frank­reich, Italien und in der Tsche­choslowakei.
• An den nationalen Befreiungsbewegungen nahmen auch Antifaschisten aus anderen Ländern teil. In den Kon­zentrationslagern schlossen sich ebenfalls Antifaschisten aus vie­len Staaten in internationalen Komitees zusammen, die den Wi­derstandskampf hinter dem Stacheldraht leiteten.

Die Kom­munistische Partei Deutschlands (KPD) rief bereits während der revolutionären Nachkriegskrise (nach 1918) zur Vereinigung der Arbeiterklasse im Kampf gegen den Faschismus auf. Die Generallinie ihres Kampfes gegen den Faschismus ent­hielt die Programmerklärung der nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes. Sie entstand auf ihre Initiative und unter ihrer Führung die Antifaschismus Antifaschistische Aktion, die im Sommer 1932 den Naziterror zurückschlug, den Vormarsch des Faschismus in Deutschland zeit­weise aufhielt und den Faschisie­rungsprozeß hemmte.
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Wer gehörte zur deutschen antifaschistischen Bewegung?

In der deutschen antifaschistischen Be­wegung vereinten sich, wie in anderen Ländern, um die Kom­munisten, die programmatisch, politisch und organisatorisch die führende Kraft waren, Sozial­demokraten, parteilose Arbeiter, Bauern, Intellektuelle, Christen verschiedener Konfessionen, Offi­ziere und bürgerliche Kräfte; auch nach Deutschland verschleppte ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene schlossen sich ihnen an.
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Welche Rolle spielte der Antifaschismus nach dem Sieg der Sowjetunion über den deutschen Faschismus?

Nach der Vertreibung der ausländischen und der ein­heimischen Faschisten übernah­men die im Kampf entstandenen zentralen Ausschüsse als Volks­frontorgane in einer Reihe euro­päischer Länder die Macht. Sie begannen, den Faschismus und seine sozialökonomischen Grund­lagen zu vernichten und eine antifaschistisch-demokratische Ordnung zu errichten. In Fort­setzung dieses Prozesses entstan­den die neuen sozialistischen Staaten Europas. Der Antifaschismus der Ge­genwart ist wichtiger Bestand­teil des internationalen Kamp­fes für Demokratie, Freiheit und Frieden. Seine stärkste Stütze hatte er bis 1989 in den sozialistischen Staaten.

Quelle: Kleines politisches Wörterbuch, Dietz Verlag, Berlin, 1967. S.33-35.

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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in Sascha’s Welt. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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Da es heute wieder (oder teilweise immer noch) Faschismus gibt (z.B. in der Ukraine und in der Türkei), ist es notwendig, sich im Kampf gegen jede Spielart des Faschismus zur Wehr zu setzen.

Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.

Frühere Artikel von Sascha

Anhang:

>>> Aus der Erklärung der Redaktionen »AmericanRebel« und »Info-Welt« zum Massaker von Hanau und die Verantwortung des deutschen Staates:

„Wir protestieren gegen die ständige Verharmlosung und Duldung offensichtlich gewalttätiger und terroristischer Strukturen der Nazis!

Aber wir weisen auch darauf hin, dass nicht die rechtsradikale Gesinnung einiger Unbelehrbaren, die Ursache für den rechten Terror ist. Der Wurm liegt im System!

Die Einen hetzen gegen Flüchtlinge und Migranten und billige feige Mordanschläge wie in Halle und Hanau. Die anderen lassen mit einem einzigen Federstrich Tausende vom Schutzsuchenden im Mittelmeer ertrinken, liefern Waffen in Kriegsgebiete, unterstützen aggressive Verbrecherstaaten wie die USA und Israel und sind sich nicht zu schade durch ihre Gesetzgebung das eigene Volk so kurz zu halten und so zu verdummen, dass ein Großteil von Menschen aller Altersklassen am Rand der Existenz dahin vegetieren müssen.

All diese Maßnahmen und so auch die Duldung und gleichzeitige verbale Verurteilung des offenen faschistischen Terrors, dienen alleinig dazu die Macht des Kapitals, der Bosse der Fabriken und Banken die uneingeschränkte Macht zu garantieren – ihren Profit zu sichern!.
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Lest dazu auch:

Georgi Dimitroff: Was ist Faschismus?

Jasoslaw Halan: Aufstieg und Fall des deutschen Faschismus

Boris Fetisow: Der Export des Faschismus

– Wie die Antideutschen ticken

(Anti-)deutsche in der Legitimationskrise

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