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Nico Diener
¡El pueblo unido jamás será vencido! Teil 3
Hintergrundinformationen zum Verständnis der Bedeutung der chilenischen Revolution
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Teil 3: Salvador Allende Gossens (1908-1973)
Salvador Allende wurde 1908 in Valparaíso geboren. Als Medizinstudent beteiligte er sich in den 1920er Jahren an Protesten gegen die Diktatur von Oberst Carlos Ibáñez del Campo, trat der Freimaurerei und der Sozialistischen Partei bei, deren Sekretär er 1933 wurde. 1937 wurde er ins Parlament gewählt, war von 1938-40 Gesundheitsminister der Linksregierung der Frente Popular.
Seit 1952 kandidierte er mehrmals für die Präsidentschaft und beteiligte sich ab 1969 an der Gründung der Unidad Popular als Bündnis der Sozialisten, Kommunisten und kleinerer Linksparteien.
In den Präsidentschaftswahlen 1970 besiegte Allende mit 36,7% der Stimmen die bürgerlichen Gegenkandidaten. Da kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichte, lag die Wahl nun beim Parlament, wo Allende mit Hilfe der Christdemokraten gewählt wurde. Noch vor Amtsantritt überlebte er einen Mordanschlag, während der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General René Schneider, entführt und umgebracht wurde.
Durch Sabotageaktionen und Hunderte von Terroranschlägen auf Infrastrukturanlagen versuchte die Großbourgeoisie, das Land ins Chaos zu stürzen. Die Christdemokraten schlossen sich der rechten Opposition an. Diese zettelte 1972 und 1973 Streiks von Bankangestellten und Lastwagenfahrern an.
Nachdem die Unidad Popular in den Parlamentswahlen 1973 ihren Stimmenanteil auf 44% erhöhen konnte, gab die rechte Opposition ihre Hoffnung auf eine Abwahl der Unidad Popular auf und beschloss die gewaltsame Beseitigung der Regierung. Regierungstreue Militärs wurden zum Rücktritt gedrängt, darunter der Obebefehlshaber General Prats, an dessen Stelle sein Stellvertreter rückte: Augusto Pinochet, der künftige Chef der faschistischen Militärjunta.
Am 11. September 1973 putschte das Militär gegen die Regierung. Allende weigerte sich, das Land zu verlassen, und fand beim Sturm auf den Präsidentenpalast den Tod.
Salvador Allendes letzte Rede an das chilenische Volk am 11. September 1973, übertragen von Radio Magellan ab 11.00 Uhr aus dem Regierungspalast La Moneda
„Ich werde mit meinem Leben die Verteidigung von Prinzipien bezahlen, die diesem Land teuer sind. Es wird ein Mantel der Schande auf die fallen, die ihre Pflicht verletzt, ihr Wort gebrochen und die Doktrin der Streitkräfte zerstört haben. Das Volk muss wachsam sein, es darf sich nicht provozieren und auch nicht massakrieren lassen. Aber es muss seine Errungenschaften verteidigen. Es muss das Recht verteidigen, mit seinen Kräften ein menschenwürdigeres und besseres Leben aufzubauen. Ein Wort für die, die sich Demokraten nennen, den Aufstand schürten, für die, die sich Vertreter des Volkes nennen, die grob und schmutzig gehandelt haben, um diesen Schritt zu ermöglichen. Sie bringen Chile an den Rand des Abgrunds. Im Namen der heiligsten Interessen des Volkes, im Namen des Vaterlandes rufe ich euch dazu auf, Zutrauen zu haben. Die Geschichte wird nicht aufgehalten, weder mit der Repression noch mit dem Verbrechen. Dies ist eine Etappe. Sie wird überwunden. Dies ist ein Moment hart und schwer. Es ist möglich, dass sie uns zerschmettern, aber der Morgen wird des Volkes sein, der Arbeiter. Die Menschheit schreitet voran, um ein besseres Leben zu erringen. Landsleute, es ist möglich, dass dieser Abschied endgültig ist. In diesem Augenblick fliegen die Flugzeuge über uns, es ist möglich, dass sie uns niederschießen. Aber ihr sollt wissen, dass wir zumindest mit unserem Beispiel zeigen, dass es in diesem Land Menschen gibt, die ihre Aufgabe zu erfüllen wissen. Ich werde es tun mit dem Mandat des Volkes und mit dem bewussten Willen eines Präsidenten, der die Würde seines Amtes wahrt.
Mitbürger, dies wird höchstwahrscheinlich die letzte Gelegenheit sein, dass ich mich an Sie wenden kann. Die Luftwaffe hat die Sendetürme von Radio Portales und Radio Corporación bombardiert. Meine Worte enthalten keine Bitterkeit, jedoch Enttäuschung. Sie werden die moralische Strafe sein für diejenigen, die ihren Schwur gebrochen haben. Soldaten Chiles! Ernannte Oberbefehlshaber, Admiral Morino, der sich selbst ernannt hat, der Herr Mendoza, dieser niederträchtige General, der noch gestern der Regierung seine Treue und Ergebenheit bekundete, und sich heute zum Generaldirektor der Carabinieros ernannt hat! Angesichts dieser Tatsachen bleibt mir nichts anderes, als vor den Werktätigen zu bekräftigen:
Ich werde nicht zurücktreten. In eine Periode historischen Übergangs gestellt, werde ich die Treue des Volkes mit meinem Leben entgelten. Und ich sage Ihnen, ich habe die Gewissheit, dass die Saat, die wir in das würdige Bewusstsein Tausender und Abertausender Chilenen gepflanzt haben, nicht herausgerissen werden kann. Sie haben die Gewalt, sie können uns unterjochen, aber die sozialen Prozesse kann man weder durch Verbrechen noch durch Gewalt aufhalten. Die Geschichte ist unser, sie wird von den Völkern geschrieben.
Werktätige meines Vaterlandes, ich danke Ihnen für die stets bekundete Treue, für das Vertrauen, das Sie in einen Mann gesetzt haben, der nur die Verkörperung der Sehnsucht nach Gerechtigkeit war, der sein Wort gab, Verfassung und Gesetz zu achten – und der das tat.
In diesem entscheidenden Moment, dem letzten in dem ich mich an Sie wenden kann, mögen Sie diese Lehre beherzigen: das Auslandskapital, der Imperialismus vereint mit der Reaktion, schufen das Klima, damit die Streitkräfte mit ihrer Tradition brachen, die sie General Schneider lehrte und die Comandante Araya bekräftigte. Sie wurden Opfer des gleichen sozialen Sektors, der heute darauf lauert, die Macht mit fremder Hilfe zurückzuerobern, um so seinen Besitz und seine Privilegien zu verteidigen. Ich wende mich vor allem an die einfache Frau unseres Landes, an die Bäuerin, die an uns glaubte, an die Arbeiterin, die noch mehr schuf, an die Mutter, die um unsere Sorge um die Kinder wusste, ich wende mich an die Vertreter der wissenschaftlich-technischen Intelligenz unseres Landes, an alle die Patrioten unter ihnen, die seit Tagen gegen die Verschwörung der Berufsverbände arbeiteten, jener Klassenverbände, die nur die Vorteile, die die kapitalistische Gesellschaft einigen wenigen einräumt, verteidigen.
Ich wende mich an die Jugend, an die, die sangen, die sich mit Fröhlichkeit und Kampfgeist einsetzten. Ich wende mich an die Männer Chiles, die Arbeiter, Bauern, Intellektuellen, an diejenigen, die verfolgt sein werden, denn in unserem Lande wütet der Faschismus schon seit vielen Stunden mit vielen Terroranschlägen, sprengt Brücken, blockiert Eisenbahnlinien und zerstört Öl- und Gasleitungen. Demgegenüber steht das Schweigen derjenigen, die die Verpflichtung gehabt hätten, dagegen vorzugehen. Die Geschichte wird sie richten. Sicherlich wird Radio Magallanes zum Schweigen gebracht, und der ruhige Klang meiner Stimme wird nicht zu Ihnen gelangen. Das macht nichts. Sie werden mich weiter hören. Ich werde immer unter Ihnen sein, zumindest die Erinnerung an mich, an einen würdigen Menschen, der der Sache des werktätigen Volkes die Treue hielt.
Das Volk soll sich verteidigen, aber es soll sich nicht opfern. Das Volk darf sich nicht unterjochen und quälen lassen, aber es kann sich auch nicht erniedrigen lassen.
Werktätige meines Vaterlandes, ich glaube an Chile und seine Zukunft. Andere nach mir werden auch diese bitteren und dunklen Augenblicke überwinden, in denen der Verrat versucht, sich durchzusetzen. Sie sollen wissen, dass eher früher als später wahre Menschen auf breiten Strassen marschieren werden, um eine bessere Gesellschaft aufzubauen.
Es lebe Chile! Es leben die Werktätigen! Es lebe das Volk! Das sind meine letzten Worte. Ich habe die Gewissheit, dass mein Opfer nicht umsonst sein wird. Ich habe die Gewissheit, dass es zumindest eine moralische Lektion sein wird, die die Feigheit und den Verrat strafen wird.“
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>>> zum 1. Teil, Die Unidad Popular de Chile (1970-1973)
>>> zum 2. Teil, 11. September 1973: Faschistischer Putsch in Chile
>>> zum 4. Teil, Víctor Jara
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Weitere Beiträge von Nico Diener
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Hallo und Guten Tag !
Pablo Neruda auf dem Bild mit Allende zu sehen.
Dichter, Poet, Schriftsteller, Lyriker, Diplomat, KOMMUNIST und Träger des Nobelpreises 1971 für Literatur.
1904 geboren in einer südchilenischen Kleinstadt (Parral).
Früh kam er mit dem Schreiben in Berührung. Für mehrere Zeitungen arbeitete er als Journalist und Übersetzer.
Zunehmend politisierte Neruda sich als sein Freund und Kollege Federico Garcia Lorca bei den Befreiungskämpfen Spaniens von den Faschisten ermordet wurde. Neruda unterstützte den Kampf Spaniens nach Freiheit und Unabhängigkeit von Chile 1937/38 aus weiter.
ER begann an seinem Hauptwerk "Canto General," von dem großen griechischen Komponisten Mikis Theodorakis vertont und international bekannt, geschrieben für seinen Freund Allende.
1945 wurde er in den Senat Chiles gewählt und trat der Kommunistischen Partei bei und gewann den Nationalen Literaturpreis. Im Zuge der antikommunistischen Repressalien in Chile tauchte Neruda unter und floh 1948/49 mach Mexico.
1952 kehrte er nach Chile zurück.
In den folgenden Jahren bereiste er die Sowjetunion, China und Südamerika.
Neruda schrieb auch für das Theater, u.a. übersetzte er spanische Übersetzungen von Shakespeare und das in den späten 1960er Jahren.
1970 verzichtete er auf die Kanditatur für die chilenischen Präsidentschaftswahlen um seinen Freund Allende zu unterstützen.
Als Botschafter wurde er von Allendes Regierung nach Frankreich geschickt.
1972 zwangen ihn krankeitsbedingte Gründe nach Chile zurück zu kommen, wo er den Putsch der CIA, die den Faschisten Pinochet zur Macht verholfen haben und Allende ermorden ließen mitzuerleben. Neruda starb am 23.9. 1973 und nach Jahrzehnten scheint es klar zu sein, dass er nicht an einer Krebserkrankung, sondern an einer Vergiftung gestorben ist, hat eine Obduktion nach Jahrzehnten ergeben.
Allende, Neruda, Victor Jara und viele mehr bleiben in den Herzen aller friedliebenden Menschen in der Welt und der Kampf ist lange nicht vorbei. Victor Jara, Musiker für Chiles Freiheit; er wurde 1973, wie Tausende mit ihm, verschleppt, gefoltert, erschossen und verscharrt. 2009 wurde seine Leiche exhumiert um die genauen Umstände seines Todes zu untersuchen.
Ihr Hoffen haben sie an die nächsten Generationen weitergegeben.
Abschließend:
Nerudas Lyrik kann man verfallen. Metaphern und Symbolik in eine Sprache eingebettet von betörender Schönheit , der Stimme des einfachen Volkes. Sinnlich, zärtlich, politisch radikal und seine Liebes Lyrik ist untrennbar mit dem politischen Kampf verbunden.
……"eine Dichtung ist, die mit der Macht natürlicher Kraft Schicksal und Träume eines Kontinents zum Leben erweckt," begründet das Nobelpreis-Komitee den Preis 1971.