SPEZIAL »Industrie 4.0«
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Das Thema Arbeitsplätze/Erwerbstätigkeit wird die nächsten 10 bis 20 Jahren dominieren. Bis zu 20 Mio. Menschen werden durch »Industrie 4.0« ihre Arbeit verlieren. Das werden Verhältnisse die selbst die fortschrittlich denkenden Menschen bisher nicht für möglich gehalten haben.
Aber das ist eben erst der Anfang – »Industrie 4.0« wird Millionen neuer Hartz IV´er, Leiharbeiter und Billigstlöhner schaffen. »Industrie 4.0« lässt sich nicht aufhalten – die große Frage ist deswegen, wie sieht die Zukunft aus, in der eine Erwerbstätigkeit nicht mehr die Möglichkeit bietet die eigene Existenz zu sichern. Die Einführung der 30-Stunden-Woche würde nicht reichen. Schon heute ist eine deutlich radikalere Arbeitszeitverkürzung nötig, wenn man allen eine Erwerbstätigkeit ermöglichen will, die man zur Existenzsicherung benötigt.“
Nachfolgend veröffentlichen wir laufend interessante Artikel unserer Autoren/-innen und Anderen Autoren/-innen zu diesem Thema und bitten um Teilnahme an den Diskussionen, hier als Kommentar und in unserer Facebookgruppe.
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Diethard Möller – veröffentlicht am 19.08.2019 auf AmericanRebel
Digitalisierung, Industrie 4.0 sollen innerhalb von 10 Jahren
zwischen 5 – 20 Mio. Arbeitsplätze kosten!
Die Tendenz geht dabei laut Mc Kinsey Analytics eher in den oberen Bereich der Schätzungen. Ein harter Brocken! Gefahr für unsere Existenz, unsere Familien, unsere Zukunft! Die Tendenz geht dabei laut Mc Kinsey Analytics eher in den oberen Bereich der Schätzungen. Ein harter Brocken! Gefahr für unsere Existenz, unsere Familien, unsere Zukunft!
Beim gegenwärtigen Wirtschaftssystem bedeutet das: Massenentlassungen, mehr Druck, Arbeitsverdichtung, mehr „Flexibilität“… „Sozialverträglich“ geht das nicht!
Dabei ist es ja eigentlich für die Gesellschaft positiv, wenn mit weniger Arbeit und geringerer Anstrengung genauso viele Produkte oder gar mehr hergestellt werden können. Als Arbeiter/innen und Angestellte sind wir für Arbeitserleichterung und technischen Fortschritt!
Aber dann muss er auch allen nutzen! Daher fordern wir:
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Drastische Arbeitszeitverkürzung für alle!
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Mindestens 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
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Keine Arbeitsverdichtung!
Um bei den sich dramatisch ändernden Arbeitsbedingungen noch Arbeit zu finden, brauchen viele von uns eine Qualifizierung. Alles wird umgekrempelt. Also heißt es: Lernen
Aber das kostet! Eine Ausbildung in Informatik oder anderen Bereichen bekommt man nicht in wenigen Wochen. Viele junge Kolleg/innen sind bereit umzulernen. Aber wer finanziert ihren Lebensunterhalt? Wie sollen sie jahrelang durchkommen?
Kommt die Industrie 4.0?
In der Welt wird bereits von der Industrie 4.0 gesprochen. Das ist eine automatisierte, digitalisierte, computergestützte, hochentwickelte Industrie mit wenigen Arbeitskräften und vielen produktiven Ergebnissen. Für uns ist dies eine Chance, wenn wir erreichen, dass die Investitionen in Kuba immer mehr Hochtechnologie einführen“, sagt Jesús Otamendiz Campos, Direktor für Beschäftigung des Ministeriums für Arbeit und soziale Sicherheit.
Von 1959 an und bis heute sind die Beschäftigung und das Recht auf Arbeit in Kuba garantiert. Sie sind im Arbeitsgesetzbuch und in der neuen Verfassung verankert.
Selbst in den schwierigsten Momenten hat die Revolution weder einen Arbeiter schutzlos zurückgelassen, noch wurden Schocktherapien angewendet. Vielmehr wurden auf dem Grundsatz der Nichtdiskriminierung der Zugang zur Beschäftigung ungeachtet des Geschlechts, der Rasse, des Glaubensbekenntnisses, der Religion oder jeglichen anderen Ausschlusskriteriums garantiert.
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Klaus Meier – veröffentlicht am 26.03.2018 auf Hartz-IV-Nachrichten.de
Was machen wir mit den Dummen?
Gut, „Dumme“ ist in diesem Zusammenhang ein polarisierendes Wort. Aber dennoch müssen wir uns bei der Argumentation, die immer wieder im Zusammenhang mit Erwerbslosigkeit ins Feld geführt wird, das fragen. Was machen wir mit den Menschen die Mathematik nicht verstehen, die es nicht schaffen korrekt zu schreiben oder zu lesen. Was mit den Menschen die zwei linke Hände haben?
Heute ist das größte Problem eine Erwerbstätigkeit zu ergattern laut der Politik, die mangelnde Bildung und Ausbildung bei Erwerbslosen. Es gibt aber nun einmal Menschen die haben schlicht nicht den Intellekt, um den heutigen und immer weiter steigenden Anforderungen der Erwerbstätigkeit zu genügen. Was machen wir mit diesen Menschen? Sind diese dazu verurteile für immer vom Wohlwollen des Neoliberalismus und der Gesellschaft abhängig zu sein? Ist ihr Schicksal, dass sie für immer im asozialen System „ALG II / Hartz4“ festsitzen müssen? Nie mit der Möglichkeit diesem zu entkommen?
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Klaus Meier – veröffentlicht am 21.03.2018 auf Hartz-IV-Nachrichten.de
Die Zukunft der Arbeiterklasse
Was die erste Industrielle Revolution für die Pferde war, ist für die Arbeiterklasse die vierte. Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß, dass mit der ersten Industriellen Revolution, also der Dampfmaschine, der Einsatz von Pferden in der Produktion nicht nur zurück ging, sondern schlicht ausstarb. Das einzige was noch an das Pferd in der Produktion erinnerte, war, dass die Leistung von Maschinen in Pferdestärken (PS) angegeben wurde. Heute ist das Pferd in Industrieländern meist nur noch ein Luxusgut, welches sich reiche Menschen halten.
Der ersten industriellen Revolution durch die Dampfmaschinen folgte die zweite industriellen Revolution durch die Elektrifizierung der Produktion und den Übergang zur Massenproduktion. Dies geschah zum Beispiel durch den Einsatz der Fließbandfertigung.
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René Arnsburg – veröffentlicht am 08.09.2017 auf diefreiheitsliebe.de
Industrie 4.0 – Gegenwehr statt Co-Management
Industrie 4.0 ist ein Begriff mit dem Wirtschaft und Regierung versuchen eine digitale Agenda durchzusetzen bei der die Beschäftigten verlieren. Rene Arnsburg hat sich in seinem neuen Buch mit linken Antworten darauf auseinandergesetzt, hier veröffentlicht er exklusiv sein etwas gekürztes Kapitel „Gegenwehr statt Co-Management“
Amazon und Zalando sind nur zwei von vielen Startups, die mittlerweile tausende Beschäftigte haben und aktives Union-Busting betreiben. Die Durchsetzung der marktradikalen Grundsätze des Neoliberalismus hat eine neue Generation von Managern hervorgebracht, die sich am Silicon Valley orientieren, wo gewerkschaftliche Organisierung als Übel gilt.
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Julius Jamal – veröffentlicht am 04.09.2017 auf diefreiheitsliebe.de
Industrie 4.0 – Zwischen Maschinen, Revolution und Krisen?
Industrie 4.0 ist ein gängiger Begriff in politischen und soziologischen Debatten. Gemeint ist eine Veränderung der Wirtschaft, die das Leben erleichtern soll, da die Industrie digitalisiert und Prozesse vernetzt werden, so zumindest das gängige Argument von Unternehmen und Regierung. Doch was bedeutet Industrie 4.0 und wie wirkt es sich auf Arbeit und Gesellschaft aus? Rene Arnsburg ist der Frage in seinem neuen Buch „Maschinen ohne Menschen?“ nachgegangen.
Arnsburg beschreibt in dem Buch ausführlich, wie der Begriff sich in soweit etablieren konnte, dass die Regierung und die Wirtschaft einen Begriff setzen konnten, der auf eine revolutionäre Veränderung der Arbeitswelt deutet, mit dieser aber in der Realität wenig gemein hat. Stattdessen, so wird es in dem Buch aufgezeigt, ist es ein Versuch, die Arbeitswelt und Produktion umzugestalten und in Teilen zu refomieren.
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Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
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Es wird so kommen, dass es viele " Homearbeiter" geben wird, die mit zum Prekariat gehören werden und unter sklavenhalterischen Ausbeutungsverhaeltnissen für die Kapitalisten schuften dürfen, es gibt dann keine Tarifbindung mehr, Gewerkschaften werden aus gebremst, Arbeitsrechte weiter ausgehöhlt werden. Arbeiten und schuften rund um die Uhr für die Betriebsabläufe der Kapitalisten, noch weniger Erholungs- und Lebenszeit, massiver Lohndumping- und Massenentlassungen des Kapitals, um ihre Konkurrenzfähigkeit im globalen Wettbewerb zu behaupten. Juchu- Willkommen, neue schöne neoliberale Arbeitswelt!
Hallo Nicola,
ich fürchte, Du unterschätzt das Herannahende sehr. Und das was Du als Zukunft beschreibst, haben wir doch schon.
>>> keine Tarifbindung mehr – Die Mehrheit der Arbeitsverträge sind tarivungebunden.
>>> Gewerkschaften werden aus gebremst – Das geschieht laufend, weil sie sich selber ausbremsen. Das ist ihre Aufgabe, um das Arbeitsvolk in Schacht zu halten.
>>> Arbeitnehmerrechte werden weiter ausgehöhlt (kennen wir auch)
>>> schuften rund um die Uhr (ja, z. B. dadurch das viele mehrere Jobs haben müssen, um um die Runden zu kommen)
>>> noch weniger Erholungs- und Lebenszeit, massiver Lohndumping- und Massenentlassungen (auch das steht schon heute täglich auf der Tagesordnung).
Was kommen wird, ist ein unerbittlicher Kampf um Kohle und Lebensmittel. Lebensmittelgeschäfte werden geplündert, spontane und organisierte Kriminalität und Brutalität wird uns täglich begleiten. Das Proletariat wird noch extremer aufeinander gehetzt. Und es wird wieder gute Deutsche geben die schlechten Deutschen auflauern und ihnen den Schädel einschlagen!
Die Leichensäcke in denen die Herrschenden unsere Körper stopfen werden, werden zuvor in China gefertigt, incl. der aufgedruckten Namen die Facebook den Henkern lieferte!
Es wird nicht zu verhindern sein. Und das Volk wird entscheiden müsse, welchen Weg es geht. Weiter wie bisher oder ohne den Ausbeuterstaat mit seinen Parasiten!
Weiss ich doch alles, lieber Fiete, das es heute schon stattfindet, die ganze prekäre neoliberale Sch…. wie ich diese buergerlichen- konservativen Konventionen hasse, am liebsten würde ich zur Mitorganisatorin des Massenstreiks werden, damit wir die Bourgeoisie endgültig vom Thron fegen können….
Oder man führt ein grundeinkommen ein was die links-liberale herangehensweise wäre oder man führt einen technologischen sozialismus ein was eine linke herangehensweise wäre. ich kann mit beidem leben. ob nun grundeinkommen kapitalismus der aber jedem genug gibt oder sozialismus dessen effizienz durch maschinene geboostet wird, da bin ich noch unschlüssig, erstmal das neoliberale system abschaffen dannach sieht man weiter ob es sozialismus braucht oder ob es sozialdemokratisch links-liberal klappen kann. Aber bevor man sich um sowas kümmert, erstmal die neoliberalen neofeudalen kapitalistischen strukturen bekämpfen, das ist auch mein aufruf an alle "linken" und "linksliberalen" bei allen unterschieden, erst die auswüchse beseitigen bevor man sich streitet, sonst kann man zwar sagen man blieb sich treu was aber nichts bedeutet wenn es am jetzigen status quo keine änderung bewirkt und das wollen wir doch!
Für diejenigen die es interessiert: Andrew Yang in der USA tritt als Kandidat an mit einer Grundeinkommen Plattform 1000 dollar für jeden ab 18, alle anderen sozialleistungen werden abgeschafft mit ausnahme von behinderten,chronisch kranken,alten, aber alles was unter arbeitslos, hartz4 unterbeschäftigt fallen würde wird gestrichen und damit auch burükratie eingespart und 1000 dollar einfach ausgezahlt, für alte und behinderte gibts die 1000 dollar ZUSÄTZlich. Er steht bei circa 5% mit viel Luft nach oben, er wird von wettbüros auf platz 3 gehandelt. Es gab bisher in der westlichen welt keinen politiker oder partei die das thema grundeinkommen bisher so weit in den wahlkampf vorangebrahct hat wie andrew yang, ich empfehle sich seine kampagne anzuschauen inklusive seiner argumente wieso und weshalb BGE und welche technischen begebenheiten dazu nötig sind. Durch die dadurch gewonnenen erfahrungen kann man in D schneller eigene konzepte entwickeln sofern erstrebenswert und von seiner arbeit eventuell profitieren. ändert zwar nichts am „kapitalismus“ an sich, aber wenn jeder in würde leben kann ist kapitalismus dann immer noch scheisse? oder ist kapitalismus nur dann scheiße wenn er verlierer produziert wie stand heute? wie gesagt ich erwarte auch ein weng mehr toleranz von selbsternannten sozialisten ist euer ziel kapitalismuskritik, sozialismus oder das ermöglichen von einem würdevollen leben für alle? meine hauptmotivation ist defintivi würdevolles leben für alle und wenn ihr das auch wollt, fein, ob nun sozialismus oder sonst wie ist doch kack egal, erstmal das jetzige feudalsystem abschaffen dann sehen wir weiter.auch marx stellt die frage nicht nach sozialismus oder alternativen DENN auch bei marx war zuerst die revolution, hier sind soviele leute die diesen schritt geistig überspringen und schon im sozialismus/alternative sind, aber die revolution muss gemeinsam gegenagen werden und dazu sind auch jegliche art von kapitalismuskritikern willkommen
Ich meine es ist notwendig, zu einem solchen Beitrag Stellung zu nehmen. Schon die Überschrift ist nicht gut gewählt, weil mit ihr Panik hervorgerufen wird, indem auf einen Abbau von 5 bis 20 Millionen Arbeitsplätze innerhalb von 10 Jahren hingewiesen wird. Diethard Möller wählt bei seiner Überschrift nicht den Konjunktiv – kosten könnte -, sondern schreibt sie im Imperativ – kosten. Er weist auch in dem Beitrag nicht daraufhin, dass die Angabe zum Abbau der Arbeitsplätze eine weltweite Einschätzung ist. Niemand kann sagen, in welchem Umfang ein Abbau von Arbeitsplätzen in der BRD betroffen sein könnte.
Wenn in dem Beitrag dann zu lesen ist, dass es zu Massenentlassungen kommt, so ist das möglich und zwar besonders in solchen Ländern, in denen die Industrie nicht stark ist, weil diese riesigen Konglomeraten, die Industrie in schwach entwickelten Ländern vom Markt verdrängen werden. Das ist kapitalistisches Wirtschaftssystem – wer nicht Schritt halten kann, der wird geschluckt. Das zeigten uns bereits die Anfänge des kapitalistischen Wirtschaftssystems im 19. Jahrhundert – denken wir an das Aufkommen der Dampfmaschine. Sie zerstörte tausende Arbeitsplätze weltweit. Wenn dann Diethard Möller schreibt, dass dieser Fortschritt „eigentlich für die Gesellschaft positiv“ sei, dann scheint es ihm an Beispielen gefehlt zu haben, um diese Aussage zu untersetzen. Der mitdenkende Leser fragt sich, was er unter dem Begriff Gesellschaft versteht, wenn er darlegt, dass dieser Fortschritt für die Gesellschaft positiv ist. Diese Frage scheint sich Diethard Möller nicht vorgelegt zu haben, weil er sonst zu dieser Aussage nicht hätte kommen können. Die Gesellschaft ist eine Systemgesamtheit von praktischen Verhältnissen, welche die Menschen auf jeder konkreten Entwicklungsstufe auf der Grundlage eines bestimmten Entwicklungsstandes der materiellen Produktivkräfte unter einander eingehen deren grundlegender Bestandteil die materiellen Produktionsverhältnisse sind. Daraus ergibt sich, dass der Fortschritt in der materiellen Produktion nicht für Arbeiter und Angestellten in der kapitalistischen Gesellschaftsordnung positiv ist und niemals positiv sein kann, weil diese Produktionsverhältnisse auf Ausbeutung des Menschen durch den Menschen basieren.
Wenn er dann die Forderung nach drastischer Arbeitszeitverkürzung für alle erhebt, sucht die Frage – ob diese Forderung wirklich für alle zum Tragen kommen soll – nach Antworten, ohne eine zu finden. Meint er allen Ernstes, dass sie in allen Industriezweigen, in der Landwirtschaft, im Handel, in allen Dienstleistungseinrichtungen und mit vollem Lohnausgleich durchzusetzen ist? Interessant ist in dem Zusammenhang wie das mit vollem Personalausgleich – was darunter auch immer in der Praxis verstanden werden soll – erfolgen soll. So scheint es, dass er den Schwarzen Peter den Gewerkschaften – wem sonst – zuschiebt, die in den Tarifverträgen – wo sonst – diese Vereinbarung erwirken sollen. Wie die Gewerkschaften das erreichen sollen bietet er keine Gedankensplitter.
Spätesten jetzt drängt sich die Frage auf, ob das Ergebnis der automatisierten, digitalisierten, computergestützten, hochentwickelten Industrie – denn das beinhaltet der Begriff Industrie 4.0 – wirklich nur oder vorrangig eine Aufgabe der Gewerkschaften ist. Mit Erstaunen ist zu entnehmen, dass keine Forderung an Politiker in diesem Beitrag zu finden ist. Mit dem Hinweise bezüglich der Ausbildung oder Weiterbildung neigt er sich allmählich dem Dilettantismus entgegen. Die Fachhochschulen, Universitäten aber auch die allgemeinbildenden Schulen in den wichtigen industriellen Ländern haben sich auf diesen industriellen Aufschwung bereits vorbereitet und tragen dazu bei, einen weitestgehend störungsfreien Übergang zu diesem großen Fortschritten zu schaffen. Dieser industrielle Aufschwung ist doch kein punktueller Aufschwung, sondern er setzt sich in den nächsten 10 Jahren durch.
Nicht intellektuell erfassbar ist die Darlegung, dass nun die Profite privatisiert werden. Wir lehrten schon immer, dass die Kapitalisten sich den Profit, den sie durch Ausbeutung der Arbeiter erzielten, aneignen und somit ist er privates Eigentum des Kapitalisten. Denn er erzielt den Profit erst, nachdem er das vom Lohnarbeiter veredelte Produkt veräußert hat. Der Profit ist das verwandelte Produkt des Mehrwerts – also das Produkt der unbezahlten Mehrarbeit des Lohnarbeiters, der die vom Kapitalist gekauften Produktionsmittel im Produktionsprozess veredelt – also ihnen einen mehr Wert, einen höheren Wert verschafft, den der Kapitalist einbehält.
Diesen Beitrag von Diethard Möller unter den hier dargelegten Gesichtspunkten betrachtet, frage ich mich nun allen Ernstes, was für ein Ergebnis die Diskussionsveranstaltung in Leipzig erzielen wird.
Fiete Jensen, dem Anfang deiner Erwiderung zu dem Beitrag von Nicola Hofediener stimme ich noch zu. Warum gleitest du dann in einer derart flachen, um nicht zu sagen sinnlosen Diskussion ab? Es kommt doch darauf an, das Wesentliche zu erkennen und das ist, dass die Arbeiterschaft in der BRD keine Partei hat, die sie führt, die sie auf den richtigen Weg bringt. Du weist berechtigt darauf hin, dass die Gewerkschaften sich selbst ausbremsen, um das Arbeitsvolk in Schach halten zu können. Das ist ja zutreffend. Du darfst es aber nicht damit bewenden lassen. Gerade das zeigt, dass die Arbeiterschaft alleine dasteht, dass ihr eine führende Kraft fehlt. Das ist das Problem, das wir in Deutschland haben und um das sich niemand bemüht zu lösen. Das beste Beispiel ist die SPD und nun auch noch DIE LINKE, die sich immer mehr zur SPD und die sich nun auch noch zu den Grünen hingezogen fühlen. So fallen sie der Arbeiterschaft in den Rücken. Schauen wir noch zu den Bewegungen, die von der CDU und CSU aber auch von der SPD etc. nett zur Kenntnis genommen werden, weil sie an den Grundfesten der Gesellschaftsordnung nicht rütteln. Wir müssen uns immer bemühen, die Ereignisse in den richtigen Zusammenhang zu stellen und sie dann analysieren. Nur dann können wir etwas in die richtige Richtung bewegen.
Industrie 4.0 habe ich bisher noch nicht gehört, verbinde es aber mit der 4. technologischen Revolution. Die erste technologische Revolution erzeugte eine höhere Produktion gegenüber des überholten feudalen Systems und sprengte dessen Existenzgrenzen. Diese technologische Revolution ließ die Arbeiterklasse neben der Klasse der Bauern als die 2 hauptsächlich unterdrückten Klaasen enstehen. Die alten Feudalheeren, der Adel und die Popen aus der christlichen Kirche verbanden sich mit der neuen herrschenden Klasse gegen die Bauern und Arbeiter. Damit war auch eine höhere Stufe im Klassenkampf gelegt. Die ersten Erfahrungen und Schlußfolgerungen daraus, in der Revolution von 1848/49, wurden durch Marx 6 Engels im "Manifest der Kommunisteischen Partei" zusammengefaßt.
Inzwischen gab es weitere wissenschaftlich-technische Revolutionen und auch die ersten wenn auch manchmal bitteren Erfahrungen bein Aufbau des Sozialismus und wie er zerstört wurde.
Die 4. wissenschaftlich-technische Revolution begann mit der sich bis in die Privatspäre einziehende Digitalisierung ALLER gesellschaftlichen Prozesse.
Damit ist der Kapitalismus an den relativ geschlossenen Grenzen seiner Existenzberechtigung angekommen. Man kann es auch mit einem Raucher im offenen Munitionslager vergleichen.
Er steht vor einem Problem welches kürzlich in den Medien aus Sicht der USA und zuvor Altkanzler Helmut Schmidt (Schnauze) als Überbevolkerung der Erde benannt wurde. Bei Helmut Schmidt schrieben wir das Jahr 2001 als das WTC zerstört wurde.
Die 4 Wissenschaftlich-Technische -Revolution erfaßte somit auch das Militärwesen und die Digitalisierung der realen Kriegsführung gegen seine Rivalen. Somit verschwinden auch die Vorwarnzeiten und ein einmal gegebener Kriegsbefehl ist wie das gesprochene Wirt nicht mehr rücknehmbar.
Damit steht die weitere Existenz der Lebensgrundlagen zumindest der Menschheit auf dem "Spiel".
Jedoch dazu kommen auch andere Auswirkungen wie die Umwelt- und Klimakatastrophe durch die Suche nach immer mehr und neuen Rohstoffquellen und Gebiete. So sollen in den USA mit der Neuauflage eines "Mondprogramms" selbst im Erdnahem Weltraum nach diesen gesucht werden. Was vor Jahrzehnten noch als utopische Phantasterein abgetan wurde soll Wirlichkeit werden.
Ein weiteres Problem für die herrschende Klasse der Kapitalisten besteht darin, was mit den ganzen Menschenmassen machen wenn es gelingt eine "künstliche Intelligenz" zu entwickeln? Bisher muß der Arbeiter, bekannt als Lohnabhängiger seine Arbeitskraft an die bosse verkaufen. Doch was soll ein selbständig arbeitendes "Objekt" verkaufen? Wird der Mensch dann komplett überflüssig?
Ich meine der Mensch an sich wird nicht überflüssig. Es verändern sich die Organisation der Produktion, technologischer Abläufe bis hin zum Absatz. Diese Veränderungen können wir schon jetzt überall erkennen. Im Handel gibt es schon jetzt automatisierte Abläufe bei Bestellungen, Absatz und Transport. In der Produktion gibt es weltweite Netzwerke von Entwicklung bis zum eigendlichen Endproduckt.
Doch wie geht das System mit den ihm innewohnenden Destruktivkräften inder Digitalisierung um?
Welche neuen Anforderungen werden im Klassenkampf an die Arbeiterklasse gestellt?
Muß die Revolutionstheorie von Marx, Friedrich Engels und Lenin mit neuen Erkenntnissen ergänzt werden?
Wie soll und wird ein künftiger Sozialismus aussehen und mit welchen neuen Problemen der Erbmasse des Kapitalismus wird sich die befreite Menschheit befassen müssen?
Vor uns die Revolutionäre in Deutschland und der Welt liegen große Aufgaben und Herausforderungen bei der Überwindung des Kapitalismus.
Lieber Gerd Pehl,
vielen Dank für Deine Kritik, die mir die Gelegenheit gibt Einiges etwas genauer darzustellen.Zunächst aber: Es handelt sich um ein Flugblatt, eine Einladung. Das ist immer sehr begrenzt und kann nicht alle Aspekte enthalten. Dafür ist der Vortrag da. Allerdings wird auch so ein Vortrag nicht eine Schulung und Wissen in politischer Ökonomie ersetzen. Da kann man zu dem eingegrenzten Thema etwas sagen, mehr als in der Einladung.
Die Überschrift ist – leider – korrekt. Mir wäre es selbst lieb, wenn es eine realistische Hoffnung auf geringere Zahlen geben würde. Doch selbst die vorsichtigsten Fachleute gehen von mindestens 5 Millionen Arbeitsplätzen aus, die verloren gehen. Die oberen Schätzungen von bis zu 22,5 Millionen sind aber die realistischeren. Und da habe ich nur 20 Millionen genommen. Es steht auch nicht im Imperativ, sondern es steht „sollen“. Das heißt klar, dass das nicht sicher ist. 100%ig kann ja keiner in die Zukunft schauen.
Bei der Zahl von 5-20 Millionen handelt es sich nicht um eine weltweite Schätzung, wie Du vermutest. Das sind die Zahlen, die Ökonomen für Deutschland erwarten! Das wird eine vergleichbare Katastrophe werden wie die „blühenden Landschaften“, die Kohl allen DDR-Bürgernversprochen und beschert hat.
Auch die im Beitrag angesprochenen Massenentlassungen betreffen gerade nicht die Länder, wo dieIndustrialisierung noch nicht so weit ist, sondern Deutschland. Gerade in den industrialisierten Ländern lohnt sich die Digitalisierung. Hier sind Arbeitskräfte im weltweiten Vergleich „teuer“. Damit kann man mit jeder eingesparten Arbeitskraft einen fetten Batzen Geld sparen, mehr als wenn man in Indien hundert Tagelöhner arbeitslos macht. Diese neue Welle der Erhöhung der Produktivität wird also vor allem in den industrialisierten Zentren Jobs kosten.
Du bemängelst, dass ich geschrieben habe, dass Fortschritt „eigentlich für die Gesellschaft positiv“ sei. Weiter meinst, dass das im Kapitalismus unmöglich sei. Da gebe ich Dir recht. Aber genau das kommt auch in dem Beitrag zum Ausdruck. Im Original steht:
„Beim gegenwärtigen Wirtschaftssystem bedeutet das: Massenentlassungen, mehr Druck, Arbeitsverdichtung, mehr „Flexibilität“… „Sozialverträglich“ geht das nicht!
Dabei ist es ja eigentlich für die Gesellschaft positiv, wenn mit weniger Arbeit und geringererAnstrengung genauso viele Produkte oder gar mehr hergestellt werden können. Als Arbeiter/innen und Angestellte sind wir für Arbeitserleichterung und technischen Fortschritt!
Aber dann muss er auch allen nutzen!“
Und genau deshalb steht auch am Ende des Artikels klar und deutlich:
„Die Entwicklung des Kapitalismus schafft die Voraussetzungen, um einen neuen, besseren Anlaufzum Sozialismus zu nehmen! Das heißt aber nicht, dass sie freiwillig das Feld für eine bessereZukunft räumen. Eher ruinieren sie die Welt in ihrem Konkurrenzkampf um Macht mit Krieg undZerstörung der Umwelt. Deshalb müssen wir den Kapitalismus beseitigen!“
Es wird also im Gesamtbeitrag deutlich, dass die Entwicklung der Industrie unter kapitalistischenBedingungen zum Schaden der Arbeiterklasse ist. Zum Nutzen kann es erst in einer anderenGesellschaft werden.
Aber natürlich können wir mit dem Kampf nicht warten, bis der Sozialismus auf der Tagesordnungsteht. Deshalb werden auch aktuelle Forderungen wie radikale Arbeitszeitverkürzung gestellt. Da machst Du es leider kompliziert. Ob und wie eine solche Forderung durchgesetzt wird, ob sie inallen Bereichen möglich ist, das wird in keinem Artikel entschieden, sondern im Kampf. Da kommtes auf das Kräfteverhältnis an. Das kann keiner von uns vorhersagen. Wir sind ja keine Propheten.Daher beschränkt sich der Artikel darauf, die Notwendigkeit von drastischer Arbeitszeitverkürzungklar zu machen. Auch ob und wie Politiker beteiligt sind, hängt vor allem von der Stärke undMobilisierung der Arbeiterklasse ab. Denn die machen erst etwas, wenn große Massen das fordern.Und auch dann versuchen sie oft, diese abzulenken und mit ein paar kleinen Brocken abzuspeisen.
Dass sich „Fachhochschulen, Universitäten aber auch die allgemeinbildenden Schulen in den wichtigen industriellen Ländern“ auf die technische Entwicklung vorbereitet haben, ist völlig richtig. Obwohl es auch da Mängel gibt, aber die sind bei dem Thema nicht von Bedeutung. Aber diese „Fachhochschulen, Universitäten aber auch die allgemeinbildenden Schulen“ bringen den jungen Kräften die notwendigen Fähigkeiten bei. Was macht aber eine Kollegin oder ein Kollege, der 40 ist und das notwendige Wissen nicht hat? In die Rente kann er noch nicht. Das werden die 60-jährigen vielleicht schaffen, allerdings mit Abschlägen. Soll der 40-jährige von Hartz IV leben? Das Schicksal wird ihm das Kapital bescheren. Deshalb muss er sich wehren und eine Umschulung,Fortbildung verlangen. Das gilt übrigens auch für viele junge Arbeitskräfte. Denn bei dem jetzigen Tempo der Entwicklung ändert sich ständig etwas und man muss, wie das Kapital fordert, lebenslang lernen. Nur wer soll das bezahlen? Die jungen Kollegen/-innen von ihren schmalen Löhnen? Oder das Kapital? Auch das wird von Kampfkraft und Kampfbereitschaft abhängen und keiner kann vorhersagen, was durchsetzbar ist. Aber wir versuchen klar zu machen, was notwendig ist.
Bei Deiner Kritik, ich würde behaupten, „dass nun die Profite privatisiert werden“, liegt offensichtlich ein Missverständnis vor. Denn in dem Beitrag steht das Wort „nun“ gar nicht. Es wirdgrundsätzlich ausgeführt, dass Profite privat sind. Es wird nicht behauptet, das früher anders war. Das war im Kapitalismus immer so und bleibt im Kapitalismus so. Ich hoffe, da sind wir uns einig. Es ist Deine Entscheidung, ob Du den Vortrag anhören möchtest, oder ob Du wegen Deiner Vorbehalte fern bleibst. Es würde mich aber freuen, Dich unter den Gästen der Veranstaltung zu haben.
Solidarische Grüße
Diethard Möller