Volkskorrespondenz
Kalle Schulze
Gedenken zum Tag der Befreiung in Stralsund
Am letzten Dienstag, den 8. Mai, am Tag der Befreiung gedachten in Stralsund gut 65 Dauergäste aus verschiedenen linken Parteien und Organisationen der Befreiungstat der Roten Armee, die sich zum 73. Mal jährte. Gekommen waren auch ein stellvertretender Militäratache als Vertreter der russischen Armee. Bis auf einige wenige Ausnahmen waren die Begegnungen freunschaftlich und gemeinsam getragen. Es wurden auch eine unterschiedliche Bewertungen in den Gedenkreden und ihren Widersprüchen zur aktuellen Politik in Europa und zu Russland erkennbar.
Wie fast immer glänzten die bürgerlichen Medienvertreter durch Abwesenheit. Umso wichtiger ist es das Zeitungen der linken Gegenpresse wie hier AmericanRebel darüber berichten.
Ich habe ein paar Fotos gemacht, die Euch ein abrundendes Bild von der Veranstaltung geben sollen:
Neben dem Vertreter der PdL und dem russischem Militäratache habe auch ich eine Rede gehalten (siehe auch Video unten):
.
Liebe Freunde und Mitstreiter
Heute gedenken wir des 73. Jahrestages der Befreiung vom deutschen Faschismus durch die Rote Armee unter Führung von Stalin, Shukow, Stetmenko, Rokosowski und den Völkern der sozialistischen Sowjetuninion. Wir gedenken auch den Beitrag der alliierten Armeen der Antihitlerkoalition. Lassen wir nicht zu dass dieser Befreiungstag beliebig als Jahrestag des Kriegsendes oder des Endes des Nationalsozialismus degradiert wird. Es war eine Befreiungstat vom verbrecherischen Faschismus der mit Sozialismus rein gar nichts zu tun hatte. Damals wie Heute hatten sich Millionen Deutsche in das kapitalistische System eingerichtet und wurden zu dessen Trägern. Nach der Zerschlagung des Faschismus stand die Frage, „Was soll aus Deutschland werden“? Es war Stalin welcher sagte: „Die Hitler kommen und gehen, aber das deutsche Volk und der deutsche Staat bleiben!“ Stalin war es welcher darauf bestand dass im Potsdamer Abkommen die Passagen über Entnazifizierung und Demokratisierung des Landes als einheitlicher Nationalstaat aufgenommen wurde. Stalin war es der damals die Zerstückelung des Landes in zig Kleinstaaten wie vor 1871 verhinderte. Haben wir das Vermächtnis der Befreiungstat erfüllt? Während über 40 Jahre lang dem Schwur „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg“ gefolgt wurde, wurde im Westen Deutschlands ein Separatstaat aufgebaut und dort Politik gemacht die am 8. Mai 1945 enden sollte. Heute leben wir wieder in einem einheitlichen deutschen kapitalistischen Nationalstaat. Ich zitiere Bismarck den Blut- und Eisenkanzler: „Deutschland kann nur friedlich mit Russland zusammenleben oder wird in einen Krieg zu Grunde gehen.“
Wie Recht er hatte beweist die unverantwortliche Politik der Bundesregierung mit ihrer erneuten feindseligen Haltung und Politik gegenüber dem heutigen Russland. Gerade heute wurde in den Medien wieder vom U-Boot Deal mit dem neuimperialistischen Israel berichtet. Auch die Existenz des Staates Israel geht auf Initiative Stalins zurück. Wir sehen, die Befreiungstat von 1945 hat immer noch Auswirkungen bis in unsere Tage. Dennoch stehen inzwischen NATO Truppen als auch deutsche Kommisstiefel wieder an russischen Grenzen. Deutschland stützt die faschistischen Regimes in der Ukraine, der Türkei und die anderer reaktionärer Regime im Nahen oder „fernen Osten“. In Deutschland und auch hier in Stralsund formieren sich faschistische Organisationen neu und werden entgegen der Festlegungen des Potsdamer Abkommens nicht verboten oder weggesperrt. Faschismus das ist die Ideologie von Kriminellen und die Organisationsform der am meisten reaktionärsten Kräfte des international herrschenden Finanz- und Industriekapitals.
Es liegt im Interesse des deutschen Volkes und der Völker des heutigen Russlands friedlich und freundschaftlich zusammen zu Leben. Dafür gibt es unzählige Beispiele wie damals im Schiffbau für die UdSSR, die Erölleitung Freundschaft nach Schwedt. Heute zählen dazu die Erdgaslieferungen über Nordstream 1.
Es sei angemessen von mir zu fordern,
Abzug aller NATO Truppen von russischen Grenzen.
Aufhebung aller Sanktionen gegen Russland,
Förderung aktiver Beziehungen in Wissenschaft, Technik und Kosmonautik.
Förderung der Freundschaft zwischen Russland und Deutschland damit wir alle Leben können.
.
Video der Reden auf der Gedenkveranstaltung
dafür vielen Dank den Genossen Jochen
.
Weitere Korrespondenzen von Kalle Schulze
.
Der Artikel gibt die Meinung des Autors wieder. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um die Meinung der Redaktion handeln.
Ich teile diesen Beitrag und möchte auch noch hinzufügen, daß man uns zynischerweise noch an den Kopf warf, wir hätten keine Einladung erhalten und hätten dort eigentlich nichts zu suchen. Deshalb hätte man das Platzrecht und könne bestimmen was genehm ist…
Ich möchte daran erinnern, das Jochen und ich am 75. Jahrestag der Schlacht von Stalingrad ganz allein vor diesen Denkmal standen und der unzähligen Opfer der Sowjetunion gedachten. Trotz Einladung waren nicht einmal Vertreter der Linkspartei erschienen. Warum bleibt ihr Geheimnis. Heute gab es Unstimmigkeiten wegen der DSF Fahne und DDR Wimpel. Da die Linkspartei diese heutige Veranstaltung angemeldet hatte und wir seit einigen Jahren nicht aktiv in die Vorbereitung einbezogen waren wollte man uns dazu bringen auf diese zu verzichten. Ich ging in meiner kurzen ansprache kurz darauf ein, denn die DDR war das Kind der sozialistischen Sowjetunion und die Deutsch-Sowjetische Freundschaft Herzenssache vieler DDR Bürger. Darum forderte ich auch den Rückzug aller NATO Truppen von den russischen Grenze, die Aufhebung der wirtschaftlichen Embargos sowie freundschaftliche Beziehungen zu Russland. Das neue, alte Feindbild heisst wieder einmal wie zu Hitlers Zeiten Russland – doch auch die Russen wollen wie wir in Frieden leben. Wer das ausgrenzen will, den Faschismus als Nationalsozialismus verniedlicht und dabei unsere eigene Geschichte mit dem Bade ausschüttet möge sich fragen wie weit rechts er schon stehe. Notwendig ist ein proletarischer Widerstand gegen alle Formen der reaktionären Denkweise.
Bemerkenswert, Siegfried D. hatte Andere und mich dem stellvertretenden Militäratache als Chef der MLPD in Stralsund vorgestellt. Dabei bin ich wenigstens seit 29 Jahren niemanden "Chef" mehr. Er nahm das wohlwollend zur Kenntnis und wir verabschiedeten uns auf russisch.
Und wenn es für „Nasenpopel“ mehr Profit geben würde, würden die Kapitalisten auch damit handeln!
Hallo Kalle,
Danke für deinen Einsatz und deiner Rede. Ich möchte diese aber in einem Punkt kritisieren.
Du schreibst: „Es liegt im Interesse des deutschen Volkes und der Völker des heutigen Russlands friedlich und freundschaftlich zusammen zu Leben. Dafür gibt es unzählige Beispiele wie damals im Schiffbau für die UdSSR, die Erölleitung Freundschaft nach Schwedt. Heute zählen dazu die Erdgaslieferungen über Nordstream 1.“
Selbstverständlich liegt es im Interesse alle Völker friedlich und freundschaftlich miteinander zu leben. Doch die Herrschenden haben da andere Interessen die von Zeit zur Zeit, je nach Lage wechseln können. Auch Russland ist wie die BRD, USA und Frankreich ein Kapitalistischer Staat in dem die Regeln des Kapitals regieren. In Russland gibt es neben dem kapitalistischen China, die reichsten Menschen der Welt. Niemand von dennen hat sein Reichtum mit seiner Hände Arbeit erwirtschaftet. Es stammt ausschließlich aus der Ausbeutung von Proletarien und den Ölgeschäften an denen das Volk keinen Anteil hat. Selbst Putin gehört zu einem dieser Oligachien und seine Regierung ist allen gegenüber grausam, die das angebliche Recht der Oligachen antasten will. Dazu u. a. gehört die drastische einschränkung desr Pressefreiheit und des www, sowie das einsperren von Andersdenkenden, oftmals Jahrelang ohne Gerichtsverhandlung.
Es ist für den Weltftrieden sehr nützlich sich nicht mit Russland an zu legen. Aber nicht weil es der Freund der Völker der Welt ist, sondern weil es militärisch so stark ist und weil es auch dort so viele Menschen gibt die sich vor den Karren der Herschenden spannen lassen. Ebenso ist die derzeitige Aussenpolitik Russlands deeskalierend, was nicht heißt das sich dieses schlagartig ändern kann.
Das alles rechtfertigt m. E. deine obige Aussage nicht. Die Erdgaslieferungen aus Russland ist kein Freundschaftsakt, sondern ein Geschäft zwischen kapitalistischen Staaten. Es macht die russischen Erdölkapitalisten noch reicher und den Staat noch mächtiger. Der kleine Mann hat mal wieder nichts davon. Und wenn es für „Nasenpopel“ mehr Profit geben würde, würden die Kapitalisten auch damit handeln.
Hallo Fiete, ich habe keinen Widerspruch zu Deinen Zeilen. Proletarische Kritik an das kapitalistische System und die neuimperialistische Politik des Landes sind durchaus berechtigt angebracht. Da ich erst 48 Stunden vorher von diesen Besuch erfuhr war es auch für mich nicht so selbstverständlich sehr kurzfristig einen solchen Beitrag zu erstellen welcher dem Datum angemessen erscheint und gerecht wird. Meine kleine Rede war gerade zu dem was von den Vertreter der Linkspartei gesagt wurde ein Kontrast der unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb der Linken in Deutschland. Wichtig für mich war der gewahrte Zusammenhalt aller Teilnehmer gegen gewisse Ansprüche einiger weniger Funktionsträger. Ich hielt es für angemessen mich auf den Jahrestag der Befreiung und der Rolle Stalins und seiner führenden Militärs zu konzentrieren. Die Anwesenden hatten mich zumindest verstanden und es mir persönlich gegenüber auch gedankt. Man möge bedenken, ich bin der Lehrling und nicht der Meister.
Ich teile und unterstütze den wichtigen Beitrag.